Winter wurde aus Selbstschutz für die Grazer Blauen in den Nationalrat geschickt, wofür sie dort ihr Gehalt bezieht, ist den Steirern bislang allerdings verborgen geblieben. Nachfolger wurde Mario Eustacchio. Der macht seine Sache wesentlich besser. Vom völlig unsinnigen "Moschee baba-Spiel" hat aber auch er sich nicht distanziert.
Schröck angelobt
Der in der Geschichte der Stadt Graz wohl einzigartigen Selbstzerstörung der SPÖ fielen Riedler und Edlinger zum Opfer. Riedler ist längst weg, Edlinger sagte im Gemeinderat am Donnerstag Adieu. Einen neuen Job hat sie noch nicht, sie wird Kundin beim AMS. Für sie wurde Martina Schröck als Sozialstadträtin angelobt. Schröck? Schröck ist jung (33 Jahre alt), die Schwiegertochter von SPÖ-Landesrat Manfred Wegscheider, ansonsten ein unbeschriebenes Blatt. Schröck will (eh klar) die Armut bekämpfen und kämpft gegen ein Bettelverbot.
Schon nach der Landtagswahl am Sonntag könnte es den nächsten Roten erwischen: Sollte Voves verlieren, müsste Kulturstadtrat Karl-Heinz Herper wohl für Bettina Vollath Platz machen. Platz machen musste auch Fluch - für Sonja Grabner, die ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl zur Überraschung aller aus dem Hut gezaubert hat. Fluch war über einen Auftrag an ihren Lebensgefährten (und eine Notlüge) gestolpert, nachdem sie kurz zuvor ja Werner Miedl als Stadträtin abgelöst hatte.
Die Verschleiß-Erscheinungen in der Politik sind also enorm. Mitleid ist dennoch fehl am Platz. Die Abgänge waren großteils selbst verschuldet, und bis auf Edlinger sind die Ex-Stadträte weich gefallen. Fluch ist Hofrätin im Land, Riedler Landesbeamter, Winter im Nationalrat, Miedl wieder Polizist. Ein Gemeinderats-Adieu hauchte am Donnerstag Gerald Grosz (BZÖ). Er will in den Landtag.
Rücker knapp Anzeige entgangen
Ein anderes Thema! Ausgerechnet Vize-Bürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) entging nur mit knapper Not einer Anzeige durch den Naturschutzbeauftragten der Stadt, Wolfgang Windisch. Rücker ließ Werbetafeln für den Umstieg auf Öffi und Rad auf Bäume (!) nageln. Da behaupte noch einer, Grüne hätten keinen Sinn für's Praktische.
"Graz Inoffiziell" von Gerald Richter, "Steirerkrone"
Archivbild
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