Zwei weitere Gemeinden

Unwetter: Neue Katastrophengebiete im Murtal

Steiermark
17.08.2020 20:34

Seit Tagen sorgen Starkregen und Gewitter für massive Probleme in der Steiermark. Am Montag ging es in die nächste Runde. Besonders betroffen waren einmal mehr das Murtal, die Weststeiermark und die Oststeiermark (hier besonders das Joglland). Im Bezirk Murau wurden die Gemeinden St. Lambrecht und Mühlen zum Katastrophengebiet erklärt.

Der Wettergott gönnt den steirischen Einsatzkräften im Moment einfach keine Verschnaufpause. Der durchnässte Boden kann den neuerlichen Starkregen vielerorts einfach nicht mehr aufnehmen. Immer wieder kommt es deshalb zu Hangrutschungen, was wiederum zu einigen Straßensperren (wie etwa gleich an zwei Stellen der B317 in St. Marein bei Neurmarkt oder an der L502) führte. In den Bezirken Murau und Weiz stehen bereits Soldaten des Bundesheeres im Katastropheneinsatz und helfen etwa bei der Reparatur von Brücken. 

Katastrophengebiet erweitert
Besonders hart erwischte es auch am Montag das Murtal. Nach Murau wurden am Abend auch St. Lambrecht und Mühlen zum Katastrophengebiet erklärt. „In beiden Bereichen sind auch Siedlungsgebiete betroffen, somit ist in beiden Gemeinden Gefahr im Verzug“, erklärt Fritz Sperl, Katastrophenschutzreferent der BH Murau und Bürgermeister von St. Lambrecht.

Kritisch war die Lage auch etwa in Lobmingtal (Bezirk Murtal). Aufgrund des Starkregens trat in Mitterlobming ein Bach über die Ufer und die Wassermassen drohten in ein Einfamilienhaus einzudringen. Die Feuerwehren Großlobming und Kleinlobming versuchten mittels Sperren und Sandsäcken,  das Wasser auf ein offenes Feld umzuleiten.

Häuser und Bauernhof überschwemmt
In Mariahof mutierte nach den abermalig starken Regenfällen ein kleiner Seitenbach zu einem reißenden Fluss, der auch zwei Häuser und die Landesstraße (L 502) überschwemmte - die Straße musste von Neumarkt nach St. Lambrecht gesperrt werden. Ein Hof in Scheifling wurde, wie schon am Tag davor, von den Wassermassen überschwemmt. „Und so wie es aussieht ist es leider noch nicht vorbei“, sagt Walter Horn vom Bereichsfeuerwehrverband Murau mit Blick auf das Wetterradar. In Neumarkt musste die Feuerwehr dann auch einen Keller und einen Supermarkt auspumpen.

Einkaufszentrum überflutet
In Kapfenberg stand im Stadtteil Diemlach ein Einkaufszentrum unter Wasser. Mehrere Abteilungen und Geschäfte wurden überflutet. Die Feuerwehren Kapfenberg-Diemlach, Kapbenberg-Arndorf und Kapfenberg-Stadt standen mehrere Stunden im Einsatz.

Straßensperren in Weiz
Im Bezirk Weiz musste am Montag der Naintschgraben bei Anger und der Poniglgraben nach Erdrutschen gesperrt werden. „Generell stehen im Raum Anger aktuell viele Kräfte mit Abpumparbeiten im Einsatz“, berichtet Bereichsfeuerwehrkommandant Johann Maier-Paar. Dazu hielten zwei durch die Unwetter auf der Autobahn (auf der A2 bei Gleisdorf und Laßnithöhe) liegen geblieben Lkw die Feuerwehrleute auf Trab.

Südbahn wieder befahrbar
Die Südbahnstrecke ist nach einem Murenabgang zwischen Scheifling und Mariahof-St. Lamprecht für den Fernverkehr mittlerweile wieder eingleisig befahrbar. Der Personennahverkehr wird noch bis 20. August zwischen Friesach und Unzmarkt im Schienenersatzverkehr mit Bussen geführt.

Graz-Umbgebung wieder hart getroffen
Besonders schlimm hat es auch wieder den Bezirk Graz-Umgebung getroffen: Hier stehen die Florianis von Gratwein-Straßengel und Gratkorn über Hart und Gössendorf bis nach Seiersberg-Pirka, Vasoldsberg und Lieboch im Einsatz. Mit einem blauen Auge scheint die Landeshauptstadt Graz davongekommen zu sein. Trotz Sturmböen und Hagel ist bei der Berufsfeuerwehr bisher noch kein Notruf wegen des Unwetters eingegangen. Lediglich bei drei Liften fiel nach einem Blitzschlag offenbar der Strom aus.

Aktuell zieht das Unwetter gerade in Richtung Südoststeiermark. Ein echte Wetterbesserung ist erst ab Dienstagmittag in Sicht.

Millionenschäden in der Landwirtschaft
Laut Hagelversicherung (ÖHV) wurden durch die Unwetter am Montag im Burgenland, Kärnten und vor allem der Steiermark Agrarflächen von rund 7000 Hektar verwüstet. Geschädigt wurden Wein-, Obst- und Gemüsekulturen sowie Acker- und Grünlandflächen. Der Gesamtschaden dürfte laut ÖHV bei 2,5 Millionen Euro liegen.

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