Anrainer erbost

Suchtgiftszene am Wiedner Gürtel breitet sich aus

Wien
16.09.2010 17:05
Schon im Vorfeld haben Anrainer über das Drogenzentrum am Wiedner Gürtel ihre Bedenken geäußert. Diese fanden aber bei den Politikern keinerlei Beachtung. Doch nun haben sich die Befürchtungen der Bürger bewahrheitet. Allein in den vergangenen drei Monaten gab es 20 Polizeieinsätze.

"Der spektakulärste Einsatz war wohl, als ein HIV-Positiver Selbstmord begehen wollte und einem couragierten Mitbürger, der ihn daran gehindert hatte, drohte, ihn zu infizieren", erklärte Wiedens Vize-Bezirks-Chef Karl Timel, der die Schließung des Drogenzentrums fordert. Die Anrainer sind entsetzt. Frau Anni Mühlbauer etwa betreut seit 20 Jahren mit ihrem Mann das Haus Wiedner Gürtel 12. Im Eingangsbereich liegen gebrauchte Spritzen und allerlei Zubehör, das ein Abhängiger so braucht. Das muss nun vom Hausmeisterehepaar weggeräumt werden. 

Zudem verrichten viele im Hauseingang ihre Notdurft. Herr Gazmend Bici betreibt hier seit Jahren ein Café. Er klagt über ein starkes Umsatzminus. Nicht nur Stammkunden, sondern auch die Gäste aus dem naheliegenden Hotel bleiben aus. Wenn er die Mitarbeiter des Drogenzentrums darüber informiert, dass in seinem Schanigarten einige ihre Sucht befriedigen, bleibt er mit seinem Problem allein. Und das WC im Restaurant Böhmerwald wurde ebenso wie die Telefonzelle vor dem Lokal von Süchtigen in Beschlag genommen.

von Martina Münzer, Kronen Zeitung

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