Bei gleicher Qualität

Neuer Videocodec H.266 reduziert Bitrate um Hälfte

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08.07.2020 10:29

Deutlich weniger Datenverbrauch bei gleicher Qualität verspricht der neue Videocodec H.266/VVC, den das deutsche Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut nach mehrjähriger Forschungsarbeit mit Partnern wie Apple, Ericsson, Intel, Huawei, Microsoft, Qualcomm und Sony jetzt vorstellte. Gegenüber dem Vorgängerstandard H.265 soll die Bitrate um bis zu 50 Prozent sinken.

Komprimierte Videodaten machen derzeit schon 80 Prozent des weltweiten Internetverkehrs aus. Der Videoübertragung kommt somit eine hohe Bedeutung zu. Der neu entwickelte Standard H.266/VVC ist laut Heinrich-Hertz-Institut der aktuell modernste und effizienteste Vertreter von mindestens vier Generationen internationaler Standards zur Videokodierung und wurde einer Mitteilung zufolge mit dem Fokus auf ultrahochauflösende Videoinhalte entwickelt.

Der neue Standard soll beispielsweise beim Streaming von 4K- oder 8K-Videos auf dem Flachbildfernseher zum Einsatz kommen. Durch die neuartige Datenreduktion soll auch eine effizientere Videoübertragung im Mobilfunknetz möglich werden, wo die Datenkapazität generell stärker begrenzt ist. So müssen für ein 90-minütiges UHD-Video bei der Verwendung des Vorgängerstandards H.265/HEVC rund zehn Gigabyte an Daten übertragen werden. Mit H.266/VVC brauche man bei gleicher Bildqualität nur etwa fünf Gigabyte, hieß es.

Erweiterte Anwendungsmöglichkeiten
Ein weiterer Vorteil von H.266/VVC ist sein erweitertes Anwendungsfeld für alle Arten von Bewegtbild. So soll sich der neue Standard auch in besonders effizienter Art und Weise auf hochaufgelöste 360-Grad-Videopanoramen oder geteilte Bildschirminhalte anwenden lassen.

Die für die Anwendung von H.266/VVC notwendigen neuen Chips sind momentan in der Entwicklung. Diesen Herbst wolle man eine erste Software veröffentlichen, „die den neuen Standard H.266/VVC sowohl vom Encoder als auch vom Decoder her unterstützt“, so Thomas Schierl, Abteilungsleiter Videokodierung und Maschinelles Lernen am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut.

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