Zahlreiche Einsätze

Everest-Legende: „Am Berg ist die Hölle los!“

Tirol
07.07.2020 06:00

Wie Dohlen ums Gipfelkreuz müssen derzeit die Piloten der Rettungshelikopter heimische Zinnen umkreisen, um Menschen aus Bergnot zu retten. Denn das schöne Wetter lockt unerfahrene Alpinisten in lichte Höhen. Eindringlich warnt die Tiroler Everest-Legende Peter Habeler daher vor den Risiken unüberlegter Touren.

„Krone“: Herr Habeler, als Bezwinger des Mount Everest kennen Sie die Bilder von Menschen, die Schlange stehen, um dann auf dem höchsten Berg der Welt zu stehen. Man hat ja fast den Eindruck, der Himalaya liegt jetzt in den Alpen?
Peter Habeler: Bisweilen ja, die Zinnen werden gestürmt. Da reden wir nicht nur vom Glockner, dem Großvenediger oder der Wildspitze, die als höchste Erhebungen Österreichs als alpine Herausforderung der Sonderklasse gelten.

Warum ist denn heuer alles so anders da oben?
Ich denke mir, dass die Menschen nach dem Corona-Lockdown ein ganz spezielles Bedürfnis nach Freiheit haben. Und das ist ja beim Ausblick von der Spitze eines Berges oder einer herrlichen Alm ein besonderes Erlebnis. Vom Mindestabstand beim Gipfelkreuz einmal abgesehen.

Für unsere Bergretter bedeutet das Schwerstarbeit und Dauereinsatz ohne Ende.
Leider ja, denn da gehen viele rauf, die sich sonst niemals solchen alpinen Gefahren aussetzen würden. Das haben wir ja am vergangenen Wochenende gesehen.

Was raten Sie Berg-hungrigen Heimaturlaubern?
Zunächst einmal sollte sich jeder die ehrliche Frage stellen, ob er oder sie nach der Corona-Pause zu Hause überhaupt genügend Kondition und Erfahrung hat.

Wenn dem nicht so ist?
Im Zweifelsfall im Tal bleiben und leichte Wanderungen machen, um Kondition zu sammeln. Die Heimat ist auch unten schön ...

Mark Perry, Kronen Zeitung

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