Die heimischen Bauern – gerade in der Corona-Krise erfuhren sie neue Wertschätzung und der Regionalitätsgedanke neuen Aufwind. Lange hat es danach ausgesehen, dass gerade sie – zumindest viele von ihnen – auch zu den wirtschaftlichen Opfern zählen. Warum?
Preis von Nebenprodukten brach ein
Gerade im Bereich Fleisch kann nur ein geringer Teil im Rahmen der Direktvermarktung an den Endkunden gebracht werden. Deshalb wird ein großer Teil an die „Rinderzucht Tirol“ – die ehemalige „Viehmarketing“ wurde damals mitfusioniert – vermarktet. Die wiederum beliefert die Handelspartner Hörtnagl, M-Preis und Spar im Rahmen ihrer gemeinsam entwickelten Programme wie Grauvieh-Almochs, Jahrling oder Almrind. Und trägt auch die Schlachtkosten. Diese wurden von den Schlachthöfen allerdings erhöht, weil auch der Absatz von Nebenprodukten – beispielsweise die Haut – völlig einbrach. Den Landwirten drohte zusätzlich zu den geringeren Absatzmöglichkeiten ein niedrigerer Fleischpreis.
Handel trägt Mehrkosten
„Wir wollen die aktuelle Situation nicht ausnutzen und stehen zu dem, was vereinbart ist“, sagt GF Hans Plattner von der Firma Hörtnagl, „der Auszahlungspreis an die Bauern soll gleich bleiben.“ So erklärte sich das Familienunternehmen als erstes bereit, diesen Differenzbetrag selbst zu tragen. Für Raphael Kuen, Zuchtleiter Tiroler Grauvieh, ist dies eine „unglaubliche Solidarität“. Hörtnagl preschte vor, andere zogen nach. „Vorgestern lenkte nach M-Preis dankenswerterweise auch Spar ein, die erhöhten Schlachtkosten zu tragen“, zeigt sich Michael Wurzrainer, RZT-Bereichsleiter von Nutz- und Schlachtvieh erfreut. Die Fleischproduzenten hätten ohnedies am Preisverfall zu knabbern, der natürlich stark vom fehlenden Tourismus angeheizt wird. Am meisten Sorgen bereite zurzeit die Vermarktung von Schlachtkühen und Kälbern, weil auch der Export nahezu stillstehe.
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