Bald Open Source

Transparenz-Offensive bei „Stopp Corona“-App

Digital
22.04.2020 15:24

Der Quellcode der „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes (ÖRK) soll bald für jedermann öffentlich zugänglich sein. In den kommenden Tagen, möglicherweise schon am Mittwoch werde man auf Open Source umsteigen, sagte Bundesrettungskommandant Gerry Foitik am Mittwoch. Er freute sich zudem über das kurz zuvor von Datenschützern erhaltene Lob.

Freiwilligkeit bei der Nutzung, aber auch ein hoher Nutzen für die Anwender selbst seien ausschlaggebend, um diese Instrumente überhaupt zu verwenden, sagte Foitik. Wichtig sei vor allem, die „Stopp Corona“-App weiterhin an die Situation anzupassen, sowohl was die Ausbreitung des Virus als auch die von der Regierung angeordneten Maßnahmen betrifft. So könne man das „Containment 2.0“ mehr oder weniger sensitiv gestalten.

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Der Zeitvorsprung, den wir gegenüber dem Virus generieren, kann entscheidend sein, die Pandemie gut unter Kontrolle zu haben und damit mehr soziale Kontakte zulassen zu können.

Bundesrettungskommandant Gerry Foitik

Empfehlungs-Funktion in Arbeit
„Der Zeitvorsprung, den wir gegenüber dem Virus generieren, kann entscheidend sein, die Pandemie gut unter Kontrolle zu haben und damit mehr soziale Kontakte zulassen zu können“, betonte Foitik. Allerdings wisse man aus Studien und Simulationen, dass eine große Anzahl von Usern notwendig ist. Aus diesem Grund soll es schon bald im Zuge eines größeren Updates auch die Funktion geben, die App Kontakten weiter zu empfehlen.

Von Anfang an sei die App - „völlig zurecht“ - im Zentrum der Betrachtung und Kritik gestanden, betonte Christof Tschohl, Datenschutzbeauftragter des Österreichischen Roten Kreuzes. Der Datenschutz sei daher von Anfang an „schon in der Überschrift gesteckt“. Auch er sprach sich gegen eine „Zwangsverordnung“ aus, denn: „Das Vertrauen der Menschen ist zentral.“ Auch weiterhin solle daher ein dezentraler Ansatz in der Funktionsweise verfolgt werden.

Entwicklung musste schnell über die Bühne gehen
„Transparenz schafft Vertrauen, das war uns völlig klar“, meinte auch Michael Zettel, Country Managing Director des Entwicklers Accenture Österreich. Dass der Quellcode der App nicht von Beginn an öffentlich einsehbar gewesen ist, sei auf das rasche Drängen auf eine Umsetzung zurückzuführen. Mit Max Schrems habe aber nun einer der „führenden Datenschützer Europas“ bestätigt, die App selbst zu verwenden.

Christian Winkelhofer, Managing Director New Technologies bei Accenture Österreich, verwies ebenfalls auf die breite Expertise von außen. Man habe es geschafft, eine zielgerichtete App vor anderen Staaten sicherzustellen - „mit diesem Ergebnis sind wir sicher Europameister“. Umso wichtiger werde die Anwendung, wenn die starken Restriktionen der Regierung im Mai wieder zurückgefahren werden.

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