Harti Weirather:

„Wir errichten ein Hotel für drei Tage“

Tirol
24.01.2020 14:00

Seit 1997 vermarktet Ex-Skirennfahrer Harti Weirather die Hahnenkamm-Rennen und schafft mit dem gigantischen VIP-Zelt „Kitz Race Club“ im Zielgelände einen Treffpunkt der Extraklasse. 

Harti Weirather sitzt im Rasmushof in der gemütlichen Lounge, im Hintergrund hört man Hämmern und Bohren. Es sind die finalen Aufbauarbeiten für den ,Kitz Race Club‘, der direkt an das Hotel grenzt. Das VIP-Zelt hat in der Rennwoche am Freitag, Samstag sowie Sonntag geöffnet. „Es ist wahrlich ein Tophotel, das wir hier für drei Tage aufbauen“, bringt Weirather die Dimension des „Kitz Race Club“ auf den Punkt. 33 Lkw zählten wir auf einem Parkplatz vor den Toren der Gamsstadt. „Das ist nur ein Bruchteil unseres Materials“, lacht Harti.

“Bereits zu Weihnachten habe ich die erste Krise“
Der aus Reutte in Tirol stammende ehemalige Skistar wirkt entspannt. Doch der Schein trügt! „Bereits zu Weihnachten habe ich die erste Krise, wenn Tirol nicht zugeschneit ist. Wir sind ja stark vom Wetter abhängig. Je näher die Rennwoche rückt, umso mehr steigt die Nervosität. Natürlich spielt uns die Routine in die Karten, doch es passieren immer wieder ungeplante Sachen, auf die rasch zu reagieren ist“, verdeutlicht Weirather.

Von Formel 1 inspiriert
Auf die Idee, im Zielbereich einen „Meeting Point“ zu machen, kam der Tiroler noch als aktiver Skiprofi. „Früher waren beim Formel-1-Grand-Prix in Monaco alle interessanten und wichtigen Menschen vor Ort, doch es gab keinen Bereich, an dem sie zusammenkamen und sich austauschen konnten“, schildert er.

Bereits damals fasste er den Entschluss, in der Gamsstadt einen derartigen Treff zu schaffen. „Das war eine schwierige Entscheidung, weil die Investitionen gewaltig waren. In den Anfängen hatten wir im Vorhinein kein einziges Ticket verkauft. Wir wussten nicht, wie unsere Idee angenommen wird“, erinnert er sich an den Beginn zurück.

„Wir können gar nicht alle Wünsche bedienen“
Mittlerweile ist klar, dass der „Kitz Race Club“ die richtige Entscheidung war. „Die Nachfrage ist riesig, wir können gar nicht alle Wünsche bedienen“, erklärt Weirather voller Stolz. Und ergänzt: „Als Skirennfahrer hatte ich stets das Risiko, schwer zu stürzen. Nun ist es das wirtschaftliche Risiko, das mich von Jahr zu Jahr fordert.“

Weirather ist nicht nur für die High Society ein perfekter Gastgeber, sondern setzt sich auch für den guten Zweck ein und organisiert die „Kitz Charity Trophy“ - ein Spaßrennen, an dem Persönlichkeiten Spendengelder für in Not geratene Bergbauern lockermachen.

Hilfe für Bauernfamilien
„Ich bin selbst ein Bauernbub und habe früh erlebt, welches Elend wir in Tirol vor der eigenen Haustüre haben. Diese Familien benötigen Hilfe. Heuer werden wir um die 190.000 Euro zusammenbekommen.“

„Ich habe tausend Sachen im Kopf“
Bleibt zwischen all diesem Organisationsstress die Zeit, die Rennen anzusehen? „Leider nein, ich bin immer im Zelt und habe tausend Sachen im Kopf. Allein am Freitagabend haben wir parallel acht Veranstaltungen im Zelt, da muss alles passen. Viel Schlaf gibt’s in diesen Tagen nicht, das zehrt natürlich an den Kräften. Am Sonntag am Abend weiß ich dann quasi nicht mehr, wie ich heiße“, lächelt der sympathische Supervermarkter.

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