„Bauern machen Fürsten“, so lautet ein Sprichwort auf dem Land. Doch die Zeiten des stillen Gehorsams sind vorbei, jetzt wird mit schwerem Geschütz geschossen. Ein brisanter Tonband-Mitschnitt erreichte nun gestern die „Krone“ und lässt die Agrar-Lobby ein klein wenig zittern. Der Hintergrund ist simpel: Ein AMA-Kontrolleur (Name der Redaktion bekannt) besucht einen heimischen Schweinebauern und will ihm 75 Cent pro Schlachttier der vergangenen fünf Jahre verrechnen – als Marketing-Beitrag.
Der Haken an der Geschichte ist aber, dass der Landwirt schon seit mehr als 25 Jahren Direktvermarkter ist und auf Hilfe seitens der AMA nicht nur sprichwörtlich „pfeift“. „Ich lass mir von diesen Bürohengsten nicht einreden, dass ich für das höhere Wohl bezahlen soll“, so der gelernte Fleischhauer.
Doch die rechtlichen Möglichkeiten sind knapp bemessen. Die staatliche Behörde dürfte sich nämlich schon mit dem Umweltministerium auf das Vorgehen geeinigt haben. „In Wien haben sie es sich ausgeschnapst, dass das ,Netzwerk Kulinarik‘ eine größere Rolle spielen soll, und deshalb werden auch die Direktvermarkter von der Marke ,Gutes am Bauernhof‘ eingegliedert“, so der Agrarexperte im Mitschnitt.
Wenn man weiß, dass mit Christina Muthenthaler nun eine Intima von VP-Agrarlandesrat Stephan Pernkopf und Umweltministerin Elisabeth Köstinger (VP) am Ruder der Plattform „Netzwerk Kulinarik“ steht, wird Beobachtern so einiges klar. Sinnbildlich für die prekäre Lage stimmt der einfache AMA-Experte im O-Ton bei den Schimpftiraden auf diverse Bauernvertreter auch noch zu
Josef Poyer, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.