Levi-Slalom

Erstmals Slalom ohne Hirscher: Schwarz im Fokus

Wintersport
24.11.2019 10:51

Erstmals ohne ihren Superstar der vergangenen Jahre starten Österreichs Ski-Herren in einen Weltcup-Slalom. Marco Schwarz, Michael Matt und Manuel Feller sollten am Sonntag auch ohne Marcel Hirscher ein schlagkräftiges Team abgeben. Obwohl das Rennen in Levi möglicherweise für manche zu früh kommt. Die großen Hoffnungen ruhen auf Marco Schwarz, der nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback gibt. Wie gut er, Manuel Feller, Michael Matt und die anderen Österreicher sich schlagen, können Sie LIVE im sportkrone.at-Ticker mitverfolgen. 

Der Sieger des Vorjahres fehlt, doch der Favoritenkreis im Slalom war auch vor Hirschers Rücktritt groß. Henrik Kristoffersen, der bei den vergangenen fünf Lappland-Auflagen viermal (ein Sieg/2014) auf dem Podest stand, den französischen Jungstar Clement Noel, Daniel Yule aus der Schweiz oder den auf der „Levi Black“ traditionell schnellen Oldie Andre Myhrer aus Schweden haben für den ersten Saison-Slalom alle auf der Rechnung. „Die Konsorten der letzten Jahre werden wieder vorne sein“, sagte Feller.

Fragezeichen bei Schwarz
Andere Prognosen sind schwerer zu treffen, es sind vor allem Ungewissheiten, mit denen man sich im ÖSV-Team in den vergangenen Tagen beschäftigte. Wie konkurrenzfähig ist Schwarz (oben im Bild) nach seinem Kreuzbandriss? Wie gut hat Jungpapa Feller seinen Vor-Sölden-Sturz weggesteckt? Spielt Michael Matt seine Frühform aus? Und: Wer füllt im Jahr eins nach Hirscher das Vakuum?

„Wir haben heuer hoffentlich keinen Schritt nach hinten gemacht. Wir brauchen uns definitiv nicht verstecken“, beruhigte Feller (oben im Bild). Die Zahlen geben ihm Recht. Obwohl von den 13 ÖSV-Podestplätzen in der Vorsaison gleich acht auf das Konto von Hirscher gingen, gab es immerhin noch dreimal Platz zwei durch Feller (2x) und Schwarz sowie dritte Plätze jeweils durch Feller und Matt.

Zeitabstände geringer als sonst
In Levi, wo die Slalom-Artisten erst im extrem flachen und dann extrem steilen Gelände schnell sein müssen, sind die Zeitabstände oft geringer als sonst. Mehr als zwei Sekunden Rückstand auf den Führenden durfte man sich für die Qualifikation für den zweiten Lauf zumeist nicht erlauben. „Wenn man meint, bei der ein oder anderen Passage zurückzuziehen, wird man sich blöd anschauen und ist schnell gar nicht mehr dabei“, betonte Feller. Volle Attacke sagten deshalb alle voraus.

Vorerst hat sich Matt (oben im Bild) in die „Pole Position“ als Österreichs heißestes Eisen für Sonntag gefahren. „Fahre ich zweimal so, wie ich es kann, dann ist alles möglich“, sagte der Tiroler nicht ohne Selbstbewusstsein. Seine Teamkollegen sieht er auf Augenhöhe. „Wir stehen geschlossen sehr gut da. Entweder wir sind geschlossen alle schnell - oder alle langsam.“

Ein Trainings-Vergleich mit den Schweizern am Donnerstag lässt Slalom-Gruppentrainer Marko Pfeifer beruhigt schlafen. „Die Schweizer haben eine kompakte Mannschaft, aber wir waren da, vor allem Michi (Matt, Anm.), auf Augenhöhe dabei.“ Manchen seiner Schützlinge sieht er erst bei 95 Prozent des Leistungsvermögens. „Wir sind bereit. Aber eine Woche später hätten wir auch genommen.“

Sölden auszulassen war richtige Entscheidung
Mit Ausnahme von Matt hat von den ÖSV-Spitzenleuten nämlich niemand den vollen Trainingsumfang in der Vorbereitung mitgemacht. Schwarz kehrt nach seinem im Kombi-Super-G von Bansko Ende Februar erlittenen Kreuzbandriss zurück. „Sölden noch auszulassen war die absolut richtige Entscheidung. Jetzt ist das linke Bein gleich wie das rechte“, sagte Schwarz. Soll heißen: Der dreifache WM-Medaillengewinner von Aare fühlt sich rennbereit. „Aber natürlich geht das eine oder andere Training noch ab.“

Kaum Trainingstage wegen Verletzungen
Feller hat mit seinem Sturz vor Sölden einen Meniskus verärgert und in den vergangenen zwei Monaten laut seinem Trainer nur „fünf, sechs“ zählbare Slalom-Trainingstage gehabt. Und auch Christian Hirschbühl (oben im Bild) laborierte an einer Knochenprellung im Knie. Vom bereits 29-jährigen Vorarlberger erwartet Pfeifer den nächsten Schritt. „Es wäre an der Zeit, dass er konstanter in die Top 5 bis 7 oder mal aufs Podium fährt. Weil er das draufhat“, meinte Pfeifer. Matt, Hirschbühl, Feller, Schwarz belegten 2018 in Lappland die Plätze sieben bis zehn.

Nach Levi steht bis Weihnachten mit Val d‘Isere (15. Dezember) nur noch ein Slalom auf dem Programm. Noch ist er entspannt: „Im Jänner muss man als Slalomfahrer wirklich fit sein.“

ÖSV-Aufgebot für den Slalom-Auftakt in Levi: Marc Digruber, Manuel Feller, Mathias Graf, Christian Hirschbühl, Michael Matt, Dominik Raschner, Marco Schwarz, Johannes Strolz

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(Bild: KMM)



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