Nachdem die deutsche Polizei vor wenigen Tagen den One-Click-Hoster share-online.biz wegen des Verdachts auf Urheberrechtsverletzungen offline genommen hat, ist die Filesharing-Szene in Aufruhr. Der Wegfall des Datenlagers verunsichert nicht nur Downloader, sondern macht auch den Betreibern einschlägiger Portale Sorgen. Dadurch geht nun beispielsweise die Seite HD-Area nach elf Jahren freiwillig offline.
Das berichtet der auf Filesharing-Themen spezialisierte Blog „Tarnkappe“ unter Berufung auf die anonymen Betreiber der Website. Die ließen ihre User zuletzt wissen: „Share-Online ist offline. Damit haben auch wir das Fazit gezogen, dass es jetzt vorbei ist. Wir schließen unsere Pforten und wünschen all unseren Usern, die erst durch ihre Downloads es uns erst ermöglicht haben, online zu bleiben, alles erdenklich Gute und eine lebenswerte Zukunft.“
„Brauchen jetzt erst einmal alle Urlaub“
Die Server von HD-Area sollen in den nächsten Tagen abgeschaltet werden. Die Betreiber erklären in ihrer Botschaft an die User: „Wir brauchen jetzt erst einmal alle Urlaub, denn Jahr für Jahr jeden Tag 24/7 hier das Angebot aufrecht zu erhalten, war zermürbend.“ Verteilt wurden auf HD-Area vor allem Filme, Serien und Dokumentationen.
Rapidgator sperrte Uploader aus Deutschland
Dass die Betreiber von sich aus beschlossen haben, dichtzumachen, zeigt die Sprengkraft der Share-Online-Schließung - und die abschreckende Wirkung. Nach dem Zugriff der Behörden auf Share-Online haben andere Anbieter kalte Füße bekommen, etwa auch der Hoster RapidGator, der Uploader aus Deutschland aus Angst vor Verfolgung gesperrt hat.
Openload-Betreiber angeblich untergetaucht
Auch bei anderen One-Click-Hostern gab es Auffälligkeiten - etwa beim Anbieter Openload.co, dessen Betreiber untergetaucht sein soll. Bei manchen Share-Online-Alternativen wie ddl.to oder Uploaded glühen derweil die Leitungen, wobei letzterer Anbieter sich gerade selbst vor einem Schweizer Gericht ein juristisches Tauziehen mit der Content-Industrie liefert.
Neue Anbieter dürften Vakuum bald füllen
Insider erwarten nun, dass bald verschiedenste neue Anbieter auf der Bildfläche erscheinen werden, um das entstandene Vakuum zu füllen. Bei „Tarnkappe“ geht man allerdings nicht davon aus, dass die Betreiber sie nochmal von Deutschland aus steuern. Nachdem erst kürzlich ein großes Darknet-Rechenzentrum in einem alten NATO-Bunker und dann auch noch Share-Online von den deutschen Behörden offline genommen wurde, dürften sich die Copyright-Piraten wohl einen neuen Hafen suchen.
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