Den 23. Jänner wird der Polizist in seiner 26 Jahre langen Laufbahn nie vergessen: An diesem Tag unterliefen ihm zwei folgenschwere Fehler, die nicht nur in eine bis heute andauernde Suspendierung mündeten, sondern auch in eine Anklage mit dem Vorwurf des zweifachen Amtsmissbrauchs. Weil der Beamte seinen Job nicht gemacht hat. Zuerst unterließ er es, gegen einen fahrerflüchtigen Lenker weiter nachzuforschen.
Sachverhalt einer Alko-Fahrt nicht aufgeklärt
Schwerwiegender war der zweite Vorfall: Der Polizist hatte den Sachverhalt nach einem Verkehrsunfall mit Sachschaden, verursacht durch einen betrunkenen HTL-Schüler, nicht aufgeklärt, wie im Landesgericht zu hören war. Ein Internat-Betreuer hatte damals die Polizei gerufen. Doch der Beamte kam nicht vorbei, führte weder Einvernahme noch Alko-Test durch. Dokumentiert hat er nur auf einem Post-it. „Sie haben de facto nichts getan“, konfrontierte ihn die Richterin Anna Sophia Geisselhofer.
Polizist gab Fehler reumütig zu
„Ich hab es versemmelt. Ich war 17 Stunden im Dienst und konnte körperlich nicht mehr.“ Delegieren? „Wer springt mir den, bei dem Personal-Mangel ein“, so der Beamte fragend.
„Er hat die falsche Entscheidung getroffen“, bat Verteidiger Michael Pallauf um eine Diversion. Der Ankläger war dagegen. Schuldspruch. 5400 Euro Geldstrafe. Der Polizist nahm Bedenkzeit.
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