Köpferollen in der FP

Strache schmeißt Gatt, Haager und Nagiller aus Partei

Der interne Machtkampf, der sich in den letzten Wochen innerhalb der Tiroler FP abgezeichnet hat, hat am Freitag zu einer Ausschlusswelle geführt. Mit dem Innsbrucker Gemeinderat Christian Haager und dem Milser Landtagsabgeordneten Walter Gatt wurden gleich zwei prominente Kritiker aus der Partei ausgeschlossen. Und das auf Anordnung von FPÖ-Chef HC Strache.

Außerdem muss auch der Klubdirektor der Innsbrucker Gemeinderatsfraktion, David Nagiller, seinen Hut nehmen. Tirols FP-Chef Gerald Hauser nutzte die Gelegenheit, um auch noch Patrick Haslwanter, Obmann der Jungen Tiroler FP und Sekretär im FP-Landtagsklub sowie Vorstandsmitglied Paul Pilgermair aus der Partei zu eliminieren.

Wie berichtet, musste sich Hauser im Oktober des Vorjahres wegen einer schweren Krankheit aus der Tagespolitik vorübergehend zurückziehen, er wurde in der Folge in Wien erfolgreich behandelt. "Am 13. April teile ich dem Landesparteivorstand mit, dass die Behandlung erfolgreich abgeschlossen wurde, es jetzt aber noch einer Stammzellentherapie bedarf", so Hauser auf "Krone"-Nachfrage. In der Folge, so Hauser weiter, "haben Haager in Innsbruck und Gatt auf Landesebene versucht, mich abzumontieren. Zuerst hätte mein Vize Richard Heis als Innsbrucker FP-Chef abgewählt und ich in der Folge bei einem außerordentlichen Parteitag gestürzt werden sollen", behauptet Hauser. Der Ausschluss aller Beteiligten sei somit eine logische Folge gewesen, weil "Gefahr in Verzug" gewesen sei. "Ich bin von meinen 'Parteifreunden' menschlich wirklich sehr enttäuscht", sagt Hauser.

Haager will Ausschluss anfechten
Gemeinderat Haager erklärte auf "Krone"-Nachfrage, dass er den Ausschluss anfechten werde: "Der erfolgte zu unrecht! Mein Mandat im Gemeinderat werde ich behalten." Dass er Hauser in den Rücken gefallen sei, stimme nicht: "Wir sind hinter Hauser gestanden, obwohl wir drei Monate überhaupt nicht wussten, was los ist. Beim Parteitag wurde er schließlich auch dank unserer Unterstützung wiedergewählt." Zu behaupten, dass man einem kranken Menschen in den Rücken gefallen sei, sei ebenfalls falsch: "Laut Attest, das er dem Parteivorstand vorlegte, ist er ja wieder gesund."

Ähnlich Landtagsabgeordneter Gatt: "Ich habe mich zu 150 Prozent für die FP eingesetzt, was da parteischädigend ist, weiß ich nicht." Er hofft nun auf ein persönliches Gespräch mit Hauser bei der Landtagssitzung kommende Woche. Auch er beruft gegen den Ausschluss.

von Markus Gassler, Tiroler Krone