„Es war ein Schock“

Drama bei Wallfahrt: Ein Ort trauert um Pfarrer

Steiermark
17.07.2019 06:00

Vom Pfarrhof hängt die schwarze Fahne, auch der Trauerflor am Kirchturm macht es sichtbar, dass Eibiswald trauert: um Pfarrer Dr. Siegfried Gödl, der am Montag bei einer Pilgerwanderung in Italien tödlich verunglückt ist! Gegen 17 Uhr stürzte er auf dem Berg Lussari und fiel 300 Meter tief in einen Kanal.

„Ich war zutiefst schockiert, als ich davon erfahren habe“, sagt Bürgermeister Andreas Thürschweller zur „Steirerkrone“. „Die Pfarrgemeinde und die Marktgemeinde Eibiswald trauern um Pfarrer Dr. Siegfried Gödl. Ich durfte ihm heuer noch zu seinem 75. Geburtstag gratulieren.“

„Es war ein Schock für mich“
Fassungslosigkeit herrschte am Tag nach dem tragischen Ableben des Geistlichen im ganzen Ort. Franz Meßner, Wortgottesdienstleiter, Vorbeter und schon weit mehr als 50 Jahre im kirchlichen Dienst, saß gerade im Auto, als ihn die Hiobsbotschaft erreichte. „Es war ein Schock für mich, ich konnte gar nicht weiterfahren, sondern musste die Nachricht verarbeiten, soweit man das überhaupt verarbeiten kann.“

Pfarrer Gödl war ein passionierter Wanderer
Pfarrer Siegfried Gödl war ein passionierter Wanderer und als solcher bis zuletzt in Bewegung. Die Umsetzung des Hans-Kloepfer-Weges, der am 18. August 2017 eröffnet wurde, war ihm ein ganz besonderes Anliegen. Die rund 34 Kilometer lange Route ist in Anlehnung an das Gedicht „Dahoam“ von Hans Kloepfer, in dem zwei Bauern bei einer Zugfahrt von Graz nach Wies-Eibiswald einen angeregten Diskurs führen, entstanden. „Das ist ein Projekt mit Nachhaltigkeit!“, meinte Gödl damals.

Kerze in der Kirche angezündet
Nora Ruhri, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Eibiswald-Wies, hat - wie viele andere Menschen auch - eine Kerze für den verstorbenen Pfarrer in der Kirche angezündet. „In punkto Wandern und Pilgern waren der Einsatz und die Bemühungen von Herrn Pfarrer Gödl schier unerschöpflich. Eines der wichtigsten Projekte und Ziele war die Realisierung des Hans-Kloepfer-Weges vom Bahnhof Wies-Eibiswald bis zur Waldhanslkeusche und weiter nach Laaken, den Herr Pfarrer Gödl gemeinsam mit dem Tourismusverband Eibiswald-Wies sowie zahlreichen freiwilligen Helfern und Unterstützern umsetzen konnte. Dabei wurden unzählige Arbeitsstunden geleistet und Gespräche mit Grundstücksbesitzern geführt.“

Josef Fürbass, Kronen Zeitung

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