Das Boateng-Drama

Die Einsamkeit des vergessenen Bayern-Stars

Fußball International
20.05.2019 12:00

Bayern München und Jérome Boateng haben sich entfremdet. Bezeichnend: Obwohl der Abgang des Verteidigers feststeht, wird er in München nicht verabschiedet und bleibt auch der Meisterfeier (im Video) fern. 

Bis vor einem Jahr war die Welt des Jerome Boateng noch in Ordnung: Ungefährdeter Titel in Deutschland, Champions-League-Halbfinale, WM-Hoffnungen. Dann brach vieles und schnell zusammen. Adduktorenverletzung beim Champions-League-Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid, dadurch bedingte Pause bis zum Saisonende, Blamage mit der deutschen „Nationalelf“ bei der WM, Ausscheiden aus dem Nationalteam von Jogi Löw und schließlich auch die Entfernung von den Bayern, wo er acht Jahre lang zuhause war. Die war bei der Bayern-Meisterfeier offensichtlich.

EInsamkeit
Feiern schaut auf jeden Fall anders aus: Während Boatengs Kollegen gemeinsam feierten, von Ersatztorhüter Ron-Thorben Hofmann bis Winter-Neuzugang Alphonso Davies ließen sich alle mit der Schale fotografieren, gibt es von Boateng keine einzige ähnliche Aufnahme. Er sah den Anderen beim Feiern zu. Er wirkte einsam. Überhaupt gibt es laut „Süddeutsche Zeitung“ keine Bilder, wo er mit seinen Mannschaftskollegen am Feiern zu sehen ist. Stattdessen zeigt er sich mit seinen Töchtern:

Kein Wort über Boateng
An der offiziellen Meisterfeier am Nockherberg wurden abtretende Spieler wie Arjen Robben, Franck Ribéry und Rafinha von Karl-Heinz Rummenigge, Bayerns Vorstandsvorsitzendem, in den höchsten Tonen gewürdigt. Boateng wurde anscheinend vergessen. Der Weltmeister von 2014 nahm auch an der Meisterparty nicht teil. Laut „Bild“ war er stattdessen auf der Hochzeit eines Freundes gewesen, der Klub hätte Bescheid gewusst. Bei der Meisterfeier am 26. Mai auf dem Marienplatz sei er wieder dabei, hieß es.

Vertragsauflösung Frage der Zeit?
Boateng gewann mit Bayern die Champions League 2013-2014 und zwar als einer der Schlüsselspieler. Viele hielten ihn für den besten Innenverteidiger der Welt. Auch Thomas Tuchel hatte eine ähnlich hohe Meinung von ihm, er wollte den 30-Jährigen im letzten Sommer nach Paris zum PSG holen, doch die Transaktion kann nicht zustande. Seitdem wirkt Boateng verunsichert. Sein Vertrag läuft bis 2021, er bat aber um die Auflösung des Kontraktes.

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(Bild: KMM)



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