„Ich kann nicht den Spielern und den Trainern sagen, wir müssen da durch - und dann springe ich als Erster ab!“ Klar sitzt Rapids Sportchef Fredy Bickel am Samstag gegen die Admira auf der Bank. Zehn Tage sind seit dem blamablen Sturz ins untere Play-off vergangen, eine Woche ist das Gespräch mit Präsident Michael Krammer und seinem Vize Nikolaus Rosenauer her. Viel Zeit, um sich Gedanken zu machen. Groß reden will Bickel darüber nicht.
Auch der Frage, ob er sich eine Zukunft bei Rapid über den Sommer hinaus, eigentlich wurde sein Vertrag ja bis 2021 verlängert, vorstellen kann, weicht er aus: „Das werde ich mir genau überlegen.“ Braucht er nicht. Denn die Signale aus Hütteldorf sind eindeutig: Bickels Aus bei Rapid zum Saisonende ist schon fix.
Vor gut zwei Wochen war Bickel zu Gast im krone.at-Sportstudio. Auch in diesem Interview gab er sich, was seine Zukunft in Grün-Weiß angeht, kryptisch:
Offen ist nur, wann der beidseitige Abschied verkündet wird. Nach außen hin will man im Chaos Ruhe vermitteln. Die Modalitäten gehören geklärt. Nicht nur die finanziellen. Vor allem die weit wichtigere sportliche „Übergabe“.
Und da wäre ein populistischer Schnellschuss der nächste Wahnsinn. Ein sofortiger Sportchef-Wechsel reißt neue Baustellen auf. Weil Bickel den Auftrag bekam, den Kader „auszumisten“. Die Gespräche mit den Spielern laufen, wären - so wie alle Agenden - nicht sofort auf einen Nachfolger zu übertragen.
Unabhängig davon, ob Zoran Barisic als gehandelter Sportchef-Quereinsteiger der richtige Mann dafür wäre. Den Ex-Trainer präferiert das „Team“ rund um Präsidiumsmitglied Martin Bruckner, der im November Krammer als Rapid-Boss nachfolgen soll. Zumindest wird diese „interne Lösung“ in Hütteldorf intensiv vorangetrieben.
Womit sich Bickel nicht mehr beschäftigen muss. Und auch sein Einfluss auf die Kaderplanung für die nächste Saison hält sich in Grenzen, wurde vor Wochen gestoppt - was der Schweizer bestätigt: „Das Präsidium hat gemeinsam mit der Geschäftsführung beschlossen, dass wir nicht über Neuverpflichtungen oder Verlängerungen sprechen, bis feststeht, ob wir nächste Saison in der Europa League dabei sind.“ Das weiß man wohl erst Ende Mai ...
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung
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