Stürzte als Bester

Fogdö: In Aare geriet sein Leben aus den Fugen

Ski-WM 2019
08.02.2019 11:12

Es ist 24 Jahre her, als der damalige beste Slalomfahrer der Welt, Thomas Fogdö, im Training in Aare gegen einen Baum prallte und sein Rücken brach. Seitdem ist der Liebling der Schweden querschnittsgelähmt. 24 Jahre später erinnerte sich Fogdö (48) in einem Podcast von „Olympic Channel“ an die tragischen Geschehnisse des 7. Februars 1995 und erzählte auch, was danach geschah.

Thomas Fogdö war der Slalom-König der frühen Neunziger-Jahre. Er war schneller, als Marc Girardelli, als Alberto Tomba, als Kjetil Andre-Aamodt. Mit 23 holte er sich den Slalom-Weltcup, fünf Slaloms gewann der Mann aus dem Bergdorf Gallivare im Weltcup. Bis der besagte Tag in Aare kam. Eigentlich wäre ein Weltcup-Rennen an diesem Tag angesetz gewesen, nur Schnee gab es nicht genug, daher zog sich das schwedische Team nach Aare zum Trainieren zurück und da passierte das Unglück.

Balance verloren
Während des Trainings in Aare wechselte er die Piste und schnallte die Ski ab, um eine Abkürzung zu nehmen. Dann verlor er auf einer Eisplatte plötzlich die Balance. Er rutschte den Berg hinab. Bis ihn ein Baumstumpf stoppte. Und seinen Rücken brach. Heute meint er, wäre es kein Baumstumpf gewesen, sondern ein ganzer Baum, dann wäre er jetzt tot.

Wie er im Podcast sehr realistisch und ehrlich erzählt, wollte er die Diagnose zuerst gar nicht wahrhaben. Erst mit der Zeit fand er sich damit ab, dass er ein Leben lang an den Rollstuhl gefesselt sein wird. „Ich würde so gerne wieder gehen, aber trotzdem würde ich im Leben nichts anders machen“. Denn: Er erfüllte sich mehrere Lebensträume. Er wurde Polizist, später Sportpsychologe und TV-Experte, gründete eine Familie und zieht mittlerweile mit seiner Anna drei Mädchen groß. Und wer weiß eines Tages wird er vielleicht wieder auf den Brettern stehen. Bis jetzt hatte er Monoski nicht versucht, jetzt ist er aber einem Test nicht mehr abgeneigt.

Absicherung und Prävention
Fogdö gründete die „Actif Life Foundation“, eine Stiftung für verletzte Sportler, denen er finanzielle Hilfe und eine Weiterbildung ermöglichen will. Fogdö ist auch Botschafter einer Firma, die für Sicherheit im Straßenverkehr kämpft. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich für die Unfallprävention einzusetzen. Und anderen zu helfen. So, wie er es seit seiner Kindheit tun wollte.

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(Bild: KMM)



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