Luitz disqualifiziert

Schnüffel-Affäre: Marcel Hirscher „erbt“ Sieg!

Wintersport
10.01.2019 12:06

Jetzt ist es fix! Stefan Luitz wird der Sieg im Riesentorlauf in Beaver Creek Anfang Dezember wegen der Schnüffel-Affäre aberkannt. Marcel Hirscher „erbt“ den ersten Platz. Das gab der Internationale Skiverband Donnerstagmittag bekannt.

Luitz hatte in den USA erstmals ein Weltcup-Rennen gewonnen und zwischen den Durchgängen an der Strecke Sauerstoff über eine Maske eingeatmet. Das ist laut FIS-Anti-Doping-Reglement verboten. Der Weltverband kündigte eine nachträglich Disqualifikation an. Dagegen legte Luitz Protest ein, verlangte eine Anhörung. Nun ist die Entscheidung gefallen.

Der 26-jährige Technikspezialist will aber einen Antrag auf einstweilige Aussetzung der Disqualifikation einbringen, kündigte seine Anwältin an. Damit soll erreicht werden, dass Luitz seine 100 Punkte für den Sieg behält und in der Riesentorlauf-Startliste von Adelboden am Samstag nicht nach hinten rutscht. Ein genereller Einspruch vor dem CAS muss bis zum 31. Jänner erfolgen.

Die FIS wertet das Vergehen von Luitz nicht als Dopingfall, aber als Regelverstoß. Der Sportler und der Deutsche Skiverband beteuern, den Punkt 2.12 des Anti-Doping-Reglements nicht gekannt zu haben. Im Gegensatz zur FIS ist der Gebrauch von Sauerstoff in den Regularien der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ausdrücklich erlaubt. Der Ski-Weltverband FIS hat sein Regelwerk nicht dem der WADA angepasst.

Durch die Disqualifikation des Deutschen erbt Hirscher den Sieg und hält nun vorbehaltlich etwaiger CAS-Entscheidungen bei 65 Weltcuperfolgen. Eine Stellungnahme des Salzburgers zum FIS-Urteil werde es vor einer rechtsgültigen Entscheidung nicht geben, teilte sein Sprecher auf Anfrage mit.

„Wir haben einen Fehler gemacht, da stehen wir auch dazu. Weil wir nicht wussten, dass die FIS ihr Reglement an den internationalen WADA-Code nicht angepasst hat“, hatte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier wenige Tage nach dem Rennen gesagt. „Wir akzeptieren, wenn man sagt, wir haben einen Regelverstoß gemacht. Aber nicht, dass wir gedopt haben. Wir betrügen nicht.“

Luitz selbst meinte: „Ich bin mir keiner Schuld bewusst und habe gedacht, es ist erlaubt. Ich würde deshalb eine Disqualifikation nicht ganz verstehen. Es wäre keine Entscheidung im Sinne des Sports.“ Hirscher zeigte kurz nach Bekanntwerden der drohenden Disqualifikation Mitleid mit Luitz: „Mir tut Stefan leid. Als Athlet verlässt du dich darauf, was Trainer, Ärzte und Verantwortliche sagen. Wenn Stefan das gewusst hätte, hätte er das bestimmt nicht gemacht.“

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(Bild: KMM)



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