Kritik an SP-Ortschef

2537 Überstunden am Konto: Keiner will bezahlen!

Österreich
14.11.2018 12:52

Tausende Überstunden, doch keiner will dafür bezahlen. Ein solcher Fall erhitzt derzeit die Gemüter in der Ortschaft Trumau in Niederösterreich und schlägt auch politisch hohe Wellen. Im Clinch liegen ein Ehepaar, das in einem Vereinslokal arbeitete, und der Vorstand des Vereins - mehrheitlich SPÖ-besetzt, unter anderem auch von Andreas Kollross, lokaler Bürgermeister und Nationalratsabgeordneter. Auch im Web ist eine hitzige Debatte entbrannt ...

Auf der einen Seite: Lokal-Geschäftsführerin Sandra S. (32) und ihr Ehemann Mario, der als Koch in dem Vereinslokal „Trumauer Stubn“ tätig war. In Summe haben die beiden laut einem „Heute“-Bericht satte 2537 Überstunden am Konto stehen, die nicht ausbezahlt wurden. Schuld an der großen Menge seien die Öffnungszeiten, die angepasst werden hätten müssen, was die beiden auch oft vom Vereinsvorstand gefordert hätten. Da das nicht geschah, seien an manchen Tagen bis zu 14 Arbeitsstunden zusammengekommen.

Irgendwann wurde es den beiden zu bunt, man bemühte einen Anwalt, war „um eine Lösung bemüht“. Doch der Betreiberverein Volksheim schickte seine Betriebs-GesmbH kurzerhand in Konkurs, das Ehepaar schaut durch die Finger. Streitwert für beide zusammen: mehr als 50.000 Euro!

„Laden eiskalt dichtgemacht
Auf der anderen Seite steht der Vereinsvorstand, der für das Lokal zuständig ist. Dort sitzten „fast nur SP-Gemeinderäte“, steht in dem „Heute“-Bericht zu lesen. Einer von ihnen ist Bürgermeister und Nationalratsabgeordneter Andreas Kollross von der SPÖ. Als Geld gefordert wurde, hätten die SP-Vertreter „den Laden eiskalt dichtgemacht“, so der Anwalt von Sandra und Mario S., der es ebenfalls „schlimm“ findet, wie mit seinen Mandanten umgegangen wird.

Kollross: Koch soll sich „bei seiner Gattin beschweren“
Via Facebook-Statement reagierte dann Kollross, der nichts von den Überstunden gewusst haben will: „Eine Gesellschaft hat eine Geschäftsführung. Wie der Begriff schon sagt, führt diese die Geschäfte. Sonst niemand. Ich würde also vorschlagen, wenn es diese Überstunden gibt, dann soll sich der Koch bitte bei seiner Gattin als Geschäftsführerin beschweren, denn sie hat die Überstunden wohl angeordnet.“

Dass jemand überhaupt so viele Überstunden machen müsse, sei „ein Skandal“, schreibt Kollross zwar weiter - aber es würde doch niemand glauben, dass, „egal ob im Vorstand oder nicht, ich als Bürgermeister Dienstpläne erstellt habe“.

Enttäuschung bei Betroffenen
Die betroffenen Eheleute seien laut „Heute“ jedenfalls enttäuscht und fänden den Umgang mit ihrem Arbeitsengagement „einfach schäbig“.

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