Neue Serie in Europa

Fix: Formel 1 für Frauen kommt – Start schon 2019

Motorsport
10.10.2018 11:58

Jetzt ist es fix! Ab Mai 2019 gibt es die Formel 1 nur für Frauen, das wurde am Mittwoch in London beschlossen. In der sogenannten W-Series werden 18 bis 20 Fahrerinnen in identischen Autos (Tatuus T-318 Formula 3) in ganz Europa um Meisterschaftspunkte kämpfen. Das Preisgeld: 1,5 Millionen Dollar, also rund 1,3 Millionen Euro.  

Sechs Saisonstationen in Europa warten ab Mai 2019 auf die Pilotinnen der W-Series, später sollen auch Strecken in den USA und Asien aufgenommen werden. Rund dreißig Minuten wird ein Rennen dauern. Der Auswahl-Prozess ist beinhart. Die Fahrerinnen müssen zwar keine Sponsoren mitbringen, aber vor einer Jury bestehen.  Zu den Juroren gehören unter anderem der ehemalige F1-Fahrer David Coulthard und der Red-Bull-Technikchef Adrian Newey, Das Konstrukteurs-Genie wird auch als Berater der neuen Serie tätig sein.

Coulthard gilt als Initiator der Frauen-Formel-1, sagt: „Wir von der W-Series glauben wirklich daran, dass männliche und weibliche Rennfahrer gleichberechtigt gegeneinander antreten können, wenn sie die gleichen Voraussetzungen haben. Momentan scheint es aber so zu sein, dass Rennfahrerin auf dem Niveau der GP3 oder Formel 3 an die Grenzen ihrer Entwicklungsmöglichkeiten gelangen, was aber oft fehlender Unterstützung und nicht fehlendem Talent geschuldet ist.“ Deshalb sollen die Fahrerinnen nun in der W-Serie Erfahrung sammeln, sich mit guten Leistungen für die Formel-1 der Männer empfehlen.

Frauen in der Formel 1
Abgesehen von Urgestein Maria Teresa de Filippis Ende der 1950er-Jahre hat es in der Königsklasse nur ganz selten weibliche Beteiligungen gegeben. Lella Lombardi bestritt zwischen 1974 und 1976 zwölf Rennen und schaffte 1975 beim abgebrochenen Rennen in Spanien sogar einen halben WM-Punkt. 1992 versuchte es Giovanna Amati in der Königsklasse, scheiterte aber in der Qualifikation. Die letzte Frau, die versucht hat, in der Formel 1 Fuß zu fassen war Susie Wolff. Viermal durfte die damalige Williams-Testfahrerin in Freien Trainings zwischen 2014 und 2015 starten. Für ein festes Cockpit reichte es allerdings für die Ehefrau von Mercedes-Sportchef Toto Wolff nicht.

Catherine Bond Muir, die Geschäftsführerin der W-Series, ergänzt: „Momentan sind in den Formelserien einfach zu wenige Frauen vertreten. Durch die W-Series wird ihre Anzahl im Jahr 2019 deutlich steigen. Damit können viel mehr Rennfahrerinnen ihr Potenzial zur Entfaltung bringen.“

Scharfe Kritik
Das Thema einer eigenen Frauen-Rennserie teilt freilich die Meinungen. Denn Top-Pilotinnen wünschen sich eher mehr direkte Konkurrenz mit den Männern. Die Spanierin Carmen Jorda hatte am Jahresbeginn bei ihren Geschlechtsgenossinnen mit der Aussage für Ärger gesorgt, Frauen sollten sich eher in der leichteren Formel E als in der Formel 1 versuchen. Claire Williams, Teamchef des Williams-F1-Team, bezeichnete eine eigene Frauenrennserie jetzt sogar als „Rückschritt“. Indy-Pilotin Pippa Mann sprach von einem „traurigen Tag“ für den Motorsport. „Die Unterstützer würden Frauen nun separieren, statt diese zu unterstützen. “Ich bin riesig enttäuscht, so einen historischen Rückschritt miterleben zu müssen", twitterte die Britin.

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(Bild: KMM)



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