Prozess in Innsbruck

Schlepperfahrt: Sieben Illegale in kleinem Pkw

Tirol
11.08.2018 06:46

Dass das schnelle Geld mit Schlepperfahrten mit großem Risiko verbunden ist, dürfte einem dreifachen Familienvater (38) nicht bewusst gewesen sein. Nun weiß er es! Der in Südtirol lebende Pakistani wurde am Freitag in Innsbruck verurteilt, weil er vor genau einem Monat sieben Illegale über die Grenze nach Tirol chauffierte.

Wie ein Häufchen Elend saß der schluchzende 38-Jährige am Freitag in Innsbruck vor Gericht. Rasch wurde klar, dass er nur ein kleiner Fisch innerhalb der Schlepper-Mafia ist - doch auch das ist natürlich strafbar.

Von Polizei geschnappt
Sehr auffällig machte sich der Pakistani am 10. Juli mit sieben Iranern in einem Auto, das eigentlich nur fünf Leuten Platz bietet, von Bozen auf in Richtung Innsbruck. Der überfüllte Pkw fiel natürlich sofort der Polizei auf und wurde aus dem Verkehr gezogen. „Es tut mir alles so sehr leid. Ich möchte nur wieder nach Hause zu meiner Frau und zu meinen drei Söhnen, von denen einer schwer behindert ist. Sie brauchen meine Hilfe“, flehte der Angeklagte, der - aus welchen Gründen auch immer und zum Missfallen der beiden Justizwachebeamten - sich ständig seiner Schuhe im Verhandlungssaal entledigte.

1500 Euro für Fahrt kassiert
Im Wagen entdeckten die Beamten neben den Illegalen auch 1500 Euro, die der als Reinigungskraft arbeitende Mann für die Fahrt kassiert haben soll. „Dass es sich um eine Schlepperfahrt handelte, war ihm bewusst. Denn ein Zugticket von Bozen nach Innsbruck kostet nur 20 Euro“, war sich der Staatsanwalt sicher.

Für Urteil bedankt
Richterin Heide Maria Paul verhängte über den Pakistani neun Monate Haft - sechs davon bedingt. „Danke, danke!“, nahm dieser das Urteil sofort an.

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