EU-Agrarzahlungen

Millionen kassiert: Das sind unsere “Förderkaiser”

Die sogenannte Transparenzdatenbank ist für viele Bauern und Unternehmer ein Reizwort. Seit etwa eineinhalb Jahren kann jedermann mit Internetanschluss einsehen, was der Nachbar - so er in ein EU-Förderprogramm fällt - an Zuwendungen kassierte. Die "Steirerkrone" hat ausspioniert, wer 2008 wie viel an Agrarzahlungen bekommen hat. An die Landgenossenschaft Ennstal etwa wurden weit mehr als zwei Millionen Euro ausbezahlt!

Unter Titeln wie "Investitions- und Regionaloffensive", "Direktzahlungen", "Bergbauernunterstützung" oder "Exporte von Ausfuhrerstattungswaren" vergibt die EU jährlich ansehnliche Fördersummen.

"Verbesserung der Lebensqualität"
Ziel sind "Erhöhung der Wertschöpfung in Land- und Forstwirtschaft, Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum oder Erhöhung der Wirtschaftlichkeit in der Produktion von Lebensmitteln". So steht's in den Richtlinien, die jeder einsehen kann.

Ebenso kann jeder die im Haushaltsjahr 2008 geflossenen Agrarzahlungen einsehen - und zwar via Transparenzdatenbank im Internet (Link in der Infobox). Die "Steirerkrone" hat's getan:

• Einsamer Spitzenreiter ist da die Landgenossenschaft Ennstal (Ennstal Milch) in Stainach, die die stolze Summe von 2.388.875 Euro überwiesen bekam. 
• Exakt 1.802.984,23 Euro gab's von der EU für die Opst-Obst Partner Steiermark GmbH. 
• Satte 1.789.657 Euro wurden für die Steirerfrucht locker gemacht. 
• Das LFI, das landwirtschaftliche Fortbildungsinstitut, durfte sich über 1.554.192,59 Euro freuen. 
• Die Zuwendungen an Rudolf Jöbstl, Vieh- und Fleischtransporteur aus Straß: 1.299.540,14 Euro! 
• Auch das Land Steiermark hielt die Hand auf: 488.403,95 Euro war der EU die "Regionaloffensive" wert.

Insgesamt waren es 47 steirische Fördernehmer, die mehr als 100.000 Euro kassiert haben. Süßer die Kassen nie klingeln!

von Gerhard Felbinger ("Steirerkrone") und steirerkrone.at