Ambitioniertes Ziel

Flixbus will nach Europa auch den US-Markt erobern

Wirtschaft
16.05.2018 11:32

Flixbus hat Europa im Sturm erobert, jetzt will das deutsche Unternehmen den US-Markt aufmischen. Firmenchef Andre Schwämmlein hat eine Mission: „Wir wollen Busfahren in den USA attraktiv für alle machen“, sagte er in Hollywood bei der Pressekonferenz zum Auftakt der US-Expansion. In dem Land der Autobesitzer, in dem auf längeren Strecken meist geflogen wird, ist das ein ambitioniertes Ziel, das nicht einfach zu erreichen sein dürfte - zumal auch die Konkurrenz aufrüstet.

In den USA haben Fernbusse viel Tradition, aber einen schlechten Ruf als Reiseoption für Leute, die sich kein Flug- oder Zugticket leisten können. Der Greyhound-Bus, häufig besungen und in Hollywoodfilmen gezeigt, ist zwar ein fester Bestandteil der US-Popkultur - in der Realität machen ramponierte Sitze und stinkende Bordtoiletten die langen Fahrten durch das weite Land aber schwer erträglich. 

„Das wird unser größter Erfolg“
Doch die Branche hat den Kampf gegen das Schmuddel-Image aufgenommen, und mit Flixbus sorgt nun ein neuer Anbieter für frischen Wind, der bereits Europa kräftig aufgemischt hat. Flixbus will die US-Kunden mit „smarter und grüner Mobilität“ sowie günstigen Preisen und dem „besten Service“ überzeugen. Der für das US-Geschäft zuständige Manager Pierre Gourdain setzte bei der Pressekonferenz direkt zur Kampfansage an die US-Konkurrenz an: „Das wird unser größter Markt und unser größter Erfolg“, ist sich der Franzose sicher. Los Angeles werde das zweite globale Hauptquartier neben München werden.

„Wir sind bereits die größte Marke im europäischen Fernbusmarkt“, ergänzte Unternehmenschef Schwämmlein, der betonte, dass man den Erfolg jetzt in den USA fortsetzen möchte. Das enorme Wachstum von Flixbus sollte US-Konkurrenten eigentlich ohnehin Warnung genug sein: Erst 2013 gegründet, überrollte die Firma Europa regelrecht - auch dank der Fusion mit dem damaligen deutschen Marktführer MeinFernbus.

Umbruch und rege Konkurrenz
Experten bezweifeln jedoch, dass Flixbus seinen europäischen Senkrechtstart wiederholen kann. Der US-Markt ist hart umkämpft und schon länger im Umbruch. Zudem herrscht auf gefragten Routen rege Konkurrenz, auch wenn zwei Firmen klar herausragen: Seit rund zehn Jahren dominieren die schottischen Branchenriesen Firstgroup und Stagecoach den Markt. Firstgroup übernahm 2007 das 1914 gegründete Urgestein Greyhound, das bis heute die Nummer eins im US-Fernbusverkehr ist. Stagecoach forderte den Marktführer aber bereits mit seiner - in Europa von Flixbus geschluckten - Marke Megabus heraus, die mit viel Werbeaufwand, neuen Bussen und günstigen Preisen antrat. Zudem gibt es etliche lokale US-Anbieter.

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