Fall Vandenbroucke

Prostituierte beteuert Unschuld: “Kann nichts dafür”

Sport
19.10.2009 16:07
Jene senegalesische Prostituierte, die in der vergangenen Woche in der Nacht seines Todes beim belgischen Rad-Profi Frank Vandenbroucke gewesen ist, beteuert ihre Unschuld. "Ich bedauere seinen Tod, aber ich kann nichts dafür", erklärte die 30-Jährige, die sich derzeit in Haft befindet, am Montag in der belgischen Zeitung "Het Laatste Nieuws".

Wie die Autopsie ergab, war Vandenbroucke am vergangenen Montag an einer doppelten Lungenembolie gestorben. Dabei wurden auch kleine Einstiche an den Unterarmen festgestellt. Die Prostituierte hatte den 34-Jährigen in einer Bar kennengelernt. "Er hat sehr viel getrunken, eine Flasche Champagner und eine Flasche Whisky. Aber ich habe ihn niemals Drogen nehmen sehen", versicherte sie.

Vandenbroucke, der seit Jahren nur noch durch Doping- und Alkoholaffären sowie private Probleme für Schlagzeilen gesorgt hatte, war vor einer Woche in einem Hotelzimmer im Badeort Saly im Senegal tot aufgefunden worden. Vandenbroucke hatte in dem afrikanischen Land Urlaub gemacht. 

1996 Sieg bei der Österreich-Rundfahrt
Der in Belgien als "VDB" bekannte Radprofi siegte 1996 als aufstrebender Jungstar bei der Österreich-Tour, gewann 1998 die Fernfahrt Paris-Nizza und feierte ein Jahr später als größten Erfolg den Sieg beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. Im Spätsommer folgten zwei Etappensiege bei der Spanien-Rundfahrt. An diese Triumphe konnte er nie wieder anknüpfen. Noch 1999 suspendierte ihn das Cofidis-Team im Zuge der Doping-Affäre um den "Dr. Mabuse" genannten Arzt Bernard Sainz. 2002 durchsuchte die belgische Polizei sein Haus nach verbotenen Mitteln und fand EPO, Morphium und das muskelbildende Präparat Clenbuterol. 2007 sprach ihn ein Gericht in zweiter Instanz aber frei.

Vandenbroucke litt unter Depressionen und hatte vor zwei Jahren versucht, sich mit einer Überdosis Medikamenten das Leben zu nehmen, da sich seine Frau von ihm trennen wollte.

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