Workaholic

Vorsicht Arbeitssucht – so wirst du sie los

Wirtschaft
24.05.2006 15:56
Du arbeitest oft Stunden lang bis zur Erschöpfung. Kaffee trinken oder etwas essen nur schnell zwischendurch am Arbeitsplatz. Schon lange kannst du nicht mehr kontrollieren, ob du arbeiten willst, denn sein Verhalten ist längst zwanghaft geworden. An Urlaub oder einen geselligen Abend im Freundeskreis wagst du gar nicht mehr zu denken. Klingt nach Arbeitssucht, oder?
Arbeitssucht ist mittlerweile zu einem gefährlichen,weit verbreiteten Phänomen geworden, wie eine Forschungsgruppeder Universität Bremen feststellte. Rund 25 Prozent der Managerund Freiberufler sind demnach bereits krankhaft arbeitssüchtig.Die Dunkelziffer ist hoch, denn hart arbeitende Menschen werdenbewundert und niemand nennt Erfolg eine Krankheit.
 
Arbeitssucht (Workaholism) ist durchaus mit anderenAbhängigkeiten vergleichbar, weil Betroffene genauso vonihrer Droge "Arbeit" abhängig sind, wie Alkohol- oder Drogenkrankevon ihren Suchtstoffen. Die "Dosis" muss immer weiter erhöhtwerden und die Gedanken eines Workaholic kreisen nur um seineArbeit.
 
Das Leben wird durch Zwang bestimmt
"Aber nicht jeder, der viel arbeitet, ist ein Workaholic",erklärt Dr. Stephan Rudas, Chefarzt der Psychosozialen Dienstein Wien "von einer Arbeitssucht spricht man erst dann, wenn mandie Kontrolle über sein Verhalten verliert und von Zwanggeleitet wird. Aus diesem Grunde kann man die Sucht auch nichtnach der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden messen."
 
Ähnlich wie bei vielen Abhängigkeiten,empfindet ein Arbeitssüchtiger Entzugserscheinungen, wenner zur Ruhe gezwungen ist: Unruhe, Schwitzen, Nervositätzum Beispiel. Auch eine Auszeit, wie einen Urlaub, hält ernicht durch. Die gesundheitlichen Folgen können auf Dauerdramatisch sein: Herz- und Kreislaufbeschwerden mit erhöhtemRisiko für Herzinfarkt und Hirnschlag sowie die totale Erschöpfung(Burnout).
 
Lass dir helfen!
Wer rechtzeitig die Symptome einer beginnenden Arbeitssuchtbei sich feststellt, kann sich oftmals noch selbst helfen, ohneprofessionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei hilft es, dieArbeitszeit bewusst zu reduzieren, zu entspannen sowie sich einealternative Beschäftigung zu suchen. Allerdings gilt es denPunkt zu erkennen und (auch zuzugeben), wenn man professionelleHilfe braucht.
 
"Das Nichtstun ist nicht das Ziel, sondern dasDosierttun", erklärt Dr. Rudas das Therapieziel der Behandlung.Als wichtiger Punkt dabei gilt auch, wieder Kontrolle überdas eigene Verhalten zu erlangen. Hilfe und Unterstützungerhalten Betroffene bei Psychologischen Beratungsstellen, beimSozialen Notruf sowie bei allen Psychotherapeuten und Fachärztenfür Psychiatrie.
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