60 Tage danach

Nach dem großen Hagel ist noch immer viel zu tun

Salzburg
22.09.2009 09:14
Vor 60 Tagen hat das Hagelinferno im Flachgau zugeschlagen. Nach nur fünf Minuten waren Hunderte Dächer, Tausende Fensterscheiben und ganze Fassaden zerstört. Zwei Monate danach sind davon in Lamprechtshausen nur 40 bis 50 Prozent repariert. Die "Krone" sprach mit zwei betroffenen Familien.

Der Blick auf Lamprechtshausen lässt noch immer ahnen, wie gnadenlos der Hagelsturm über das Dorf gefegt ist. Selbst zwei Monate danach sind zahlreiche Häuser notdürftig mit Planen abgedeckt. Laut Bürgermeister Johann Griessner sind erst 40 bis 50 Prozent der Schäden behoben.

108 Fensterscheiben zerstört
Viel zu reparieren ist noch beim Obernbauern im Ortsteil Holzleiten. "Morgen kommt der Dachdecker", sagt Landwirt Josef Salzlechner und seine Frau Gertraud (im Bild mit den Enkerln und der Nachbarstochter) erinnert sich: "Ich war zu Hause als der Hagel kam, 108 Fensterscheiben gingen zu Bruch." Das Dach des Wirtschaftsgebäudes wurde komplett zerstört.

Ziegel liegen bereit
Doch die Salzlechners dachten selbst in diesem Moment zuerst an schlimmer Betroffene: "Wir hatten kein Heu drinnen, also haben wir dem Dachdecker gesagt, dass er eilige Dinge vorher machen kann", sagt der Bauer, während die große weiße Plane auf dem Dach im Wind flattert und die neuen Ziegel schon im Hof liegen. Die Versicherung wird den Schaden beim Obernbauern übernehmen, "wenn auch einige Diskussionen ein wenig mühsam waren", formuliert es der Landwirt.

Geburtstag unter Planen
Erst in drei Wochen werden die Zimmerer und Dachdecker bei Frieda und ihren Enkerln im Zentrum von Lamprechtshausen anrücken. Angelo (2) wird seinen Geburtstag daher am Dienstag mit der ganzen Familie geschützt von einer Plane feiern. Uroma Frieda erzählt: "Als der Hagel kam, war in fünf Minuten alles zerstört. Noch jetzt arbeiten wir die Schäden auf." 

Diskussionen mit der Versicherung
Der Vertrag mit den Handwerkern ist schon fertig, die Versicherung hat eingewilligt 90 der rund 100 Quadratmeter großen Dachfläche zu bezahlen, auch nach Diskussionen. Kurios: Das Haus der Oma blieb fast unbeschädigt, nur wenige Meter daneben hat der Hagelsturm das ganze Dach weggefetzt. "Aber so geht es vielen. Die Handwerker kommen ja kaum noch mit der Arbeit nach. Deshalb hoffe ich wirklich inständig, dass es in drei Wochen mit den Reparaturen los geht und alles vor dem Winter passt."

Kronen Zeitung

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