Die Psychologen konfrontierten bei Versuchspersonen gleichzeitig jedes der Nasenlöcher mit einem anderen Duft. Dabei nahmen die Betroffenen abwechselnd den einen, dann wieder den anderen Duft wahr, als ob beide Naseneingänge miteinander konkurrierten. Daraus schließen die Wissenschafter im Fachblatt "Current Biology", dass das Gehirn die Eindrücke aus beiden Öffnungen getrennt voneinander wahrnimmt.
"Riechen abwechselnd nacheinander"
"Gewöhnlich machen die beiden Nasenlöcher eines Menschen zu jeder Zeit ähnliche Geruchserfahrungen", erläutert Studienleiterin Denise Chen. "Aber wenn im Labor jede Nasenöffnung einen anderen Duft aufnimmt, erleben die Personen eine sogenannte olfaktorische Illusion: Anstatt dauerhaft eine Mischung beider Gerüche wahrzunehmen, riechen sie die Düfte abwechselnd nacheinander."
Eine Rivalität der Sinnesorgane hatten Forscher zuvor schon bei den Augen und auch bei den Ohren festgestellt. Gewöhnlich kann das Gehirn die leicht veränderte visuelle oder akustische Wahrnehmung der Organpaare miteinander verknüpfen. Dies gelingt aber nur bis zu einem gewissen Grad. "Wenn die Augen gleichzeitig zwei verschiedene visuelle Eindrücke sehen, nehmen wir die beiden Bilder abwechselnd wahr, eins nach dem andern", erläutert Chen.
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