Verspätungswelle

Nur 68 Prozent der Züge in und um Wien pünktlich

Österreich
30.07.2009 12:16
Zugausfälle, Verspätungen und Langsamfahrstellen - die ÖBB kämpfen im Osten des Landes derzeit mit massiven Problemen. Auf dramatische 68 Prozent ist die Pünktlichkeitsquote der Züge zwischenzeitlich abgesackt. Schuld an dem Desaster ist vor allem ein defektes Stellwerk. Auf eine Normalisierung der Situation dürfen die genervten Bahnkunden jedoch nicht so schnell hoffen. Erst am 14. Dezember, also in viereinhalb Monaten, soll der planmäßige Verkehr wieder hergestellt sein.

Die Probleme nahmen mit einem Blitzeinschlag im Stellwerk Süßenbrunn ihren Lauf. In Kombination mit planmäßigen Baustellen führt der Schaden derzeit zu massiven Verzögerungen, sagte Unternehmenssprecher Alfred Ruhaltinger. Vergangene Woche sei die Pünktlichkeit auf alarmierende 68 Prozent gesunken.

Der Blitzeinschlag beschädigte das Werk in der Donaustadt Anfang Juli so stark, dass es abgetragen und neu errichtet werden muss. "Das Problem ist der Zugdurchfluss, das haben wir unterschätzt", räumte Ruhaltinger Fehler bei der Verkehrsplanung nach dem Zwischenfall ein. "Es wirkt sich auf den gesamten Verkehr von Osten Richtung Wien aus." Als Gegenmaßnahme habe man mit Ende der Woche vorübergehend 60 Züge aus allen Strecken im gesamten Ost-Verkehrs-Netz gestrichen, dort gibt es täglich über 2.000 Verbindungen. "Jetzt sind wir wieder bei einer Pünktlichkeit von knapp 90 Prozent", so der Sprecher.

Reparatur wird Monate dauern
Die Reparatur des Stellwerks soll aber noch Wochen oder Monate andauern. Verschärft wird die Situation weiterhin durch geplante Baustellen auf verschiedenen Strecken.

Bei einer Sitzung am Donnerstag wurden erste Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation bei der S-Bahn in der Ostregion beschlossen. Im Laufe der kommenden Woche werden an betroffenen Bahnsteigen Sonderteams zur Information der Fahrgäste eingesetzt, sagte Unternehmenssprecher Alfred Ruhaltinger. Weiters sollen die Anzeigentafel Verspätungen künftig rascher anzeigen und für ausgefallene Züge schneller Ersatz-Verbindungen eingesetzt werden. Die Kundeninformation wird auch durch die Verteilung von Broschüren verbessert, so Ruhaltinger. Spätestens bis 14. Dezember sollen alle S-Bahn-Züge wieder planmäßig verkehren. Zu diesem Zeitpunkt wird der jährlich überarbeitete Fahrplan veröffentlicht.

Der massive Schaden durch den Blitzeinschlag in dem Stellwerk entstand wegen eines Kupferdraht-Diebstahls. Kriminelle hatten die Erdungskabeln beim Blitzableiters des Bahnhofs entwendet.

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