Kinder dürfen nicht mehr draußen spielen, Erwachsene trauen sich kaum noch vor die Tür: In der englischen Stadt Knutsford bei Manchester verbreitet ein wildes Tier Angst und Schrecken. Es ist kein tollwütiger Fuchs und kein entlaufener Kampfhund - sondern ein Eichhörnchen.
"Jeder hier hat Angst",
zitierte die "Times" am Donnerstag eine Stadtbewohnerin. "Man
lässt seine Kinder nicht mehr raus. Ich kann noch nicht mal
die Wäsche draußen aufhängen. Es ist ein bösartiges
kleines Ding."
Allein in der vergangenen Woche hat das Pelztierchen
sechs Menschen angefallen.
Jüngstes Opfer ist die zwei Jahre alte Kelsi
Morley, die sich zunächst darüber gefreut hatte, dass
das Eichhörnchen so zutraulich war.
Doch plötzlich sprang das Tier dem
Mädchen ins Gesicht und biss sich oberhalb des Auges fest.
"Es war schrecklich, weil sie herumwirbelte und wir
es nicht abbekommen konnten", sagte die Mutter, Karen Morley.
"Es war so viel Blut da, dass ich dachte, es hätte Kelsis
Auge rausgerissen."
Die königlich-britische Tierpolizei steht vor
einem Rätsel, weil die kleinen Nager doch als scheu bekannt
sind. Ein aus Amerika eingewandertes Tier, das amerikanische graue
Eichhörnchen, ist allerdings aggressiver und hat seit seiner
Ankunft im Jahre 1876 das einheimische rote Eichhörnchen
nahezu ausgerottet.
Ray Jackson, der Leiter eines Tierheims, glaubt,
das angriffslustige Eichhörnchen sei zuerst als Haustier
gehalten und dann ausgesetzt worden. Ehemals zahme Tiere könnten
dann aggressiv werden. Tollwut gibt es aber auf den britischen
Inseln nicht.
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