Im Erdgeschoß des Ursulienenhofes finden derzeit Umbauarbeiten für ein neues Lokal statt. Im Zuge dieser Tätigkeiten sei am Mittwoch im Keller mit einer Flex an einem Lüftungsschacht gearbeitet worden, schilderte der oberösterreichische Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Die Flammen seien über das Rohr aufgestiegen und hätten sich im oberen Bereich ausgebreitet. Die Bauarbeiter seien am Vormittag befragt worden und hätten auch an einem Lokalaugenschein mit der Brandverhütungsstelle teilgenommen, berichtete der Sicherheitsdirektor. Dabei habe sich der Ablauf geklärt.
Ein Viertel des Gebäudes beschädigt
Durch den Großbrand ist fast ein Viertel des Gebäudes beschädigt worden, wie Landeshauptmann Josef Pühringer und der Linzer Branddirektor Gerhard Greßlehner bekannt gaben. Der angerichtete Schaden wurde auf "einige Millionen Euro" beziffert. Der Schaden sei jedenfalls durch eine Versicherung gedeckt, so Pühringer. Bis Mitte Juni soll die Räumung der vom Brand betroffenen Stellen abgeschlossen sein, dann wird voraussichtlich mit der Sanierung begonnen. Diese solle im Herbst 2010 abgeschlossen sein. Bis zur Wiederaufnahme des Vollbetriebs wareb rund 800 Veranstaltungen geplant. Der Großteil müsse nun in andere Räumlichkeiten ausweichen.
Ursulinenhof erst kürzlich für fünf Millionen Euro renoviert
Erst in den vergangenen Jahren war der Ursulinenhof mit Gesamtinvestitionen von rund fünf Millionen Euro kontinuierlich restauriert worden, berichtete Pühringer. "Und jetzt stehen wir vor den Trümmern." Die Einsatzkräfte hätten verhindert, dass aus einer "großen Katastrophe" eine "sehr große" wurde. Greßlehner sprach von "Professionalität mit einem Quäntchen Glück". Er erklärte erneut, dass nicht nur Löscharbeiten, sondern auch Sicherungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Saal, Klimaanlage und Regieraum zerstört
Die Medienzentrale, die das Land Oberösterreich für die am Sonntag stattfindende EU-Wahl im eingestürzten Festsaal eingerichtet hätte, wird voraussichtlich ins Landhaus verlegt. Ein Regieraum und die Schaltzentrale der Klimaanlage wurden ebenfalls zerstört. Auch das darunterliegende Stockwerk, in dem sich unter anderem der Oberösterreichische Presseclub befindet, wurde durch Löschwasser schwer beschädigt.
Alarm am Mittwoch gegen 16.30 Uhr
Die Feuerwehr war am Mittwoch kurz vor 16.30 Uhr alarmiert worden. Es bildete sich rasch eine weithin sichtbare Rauchwolke, der beißende Geruch war kilometerweit wahrzunehmen. Rund 70 Feuerwehrleute waren mit den Löscharbeiten beschäftigt. Kurzfristig griff der Brand auch auf die benachbarte Karmelitenkirche über, diese wurde aber nicht beschädigt.
Kunstsammlung des Landes gerade noch gerettet
Die seit kurzem im Ursulinenhof untergebrachte Kunstsammlung des Landes konnte gerade noch gerettet werden, die Artothek hätte kommende Woche aufsperren sollen. Die Eröffnung des Lokals, bei dessen Umbau das Feuer ausgebrochen war, wäre in zwei Wochen geplant gewesen. Die angrenzende Harrachstraße, in der sich zahlreiche Schaulustige befanden, musste wegen der starken Rauchentwicklung geräumt werden. Auch die umliegenden Straßen wurden für den Verkehr gesperrt.
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