Zoff in der Formel 1

Ferrari stänkert gegen Budget-Beschränkung

Sport
02.05.2009 18:18
In der Formel 1 ist zwischen Ferrari und dem Internationalen Automobilverband (FIA) ein handfester Streit ausgebrochen. Grund ist die vom FIA-Weltrat am Donnerstag beschlossene optionale Budgetgrenze für 2010. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hatte das freiwillige Etatlimit von 40 Millionen Pfund (44,8 Mio. Euro) nach Informationen der Online-Ausgabe des Fachmagazins "auto, motor und sport" zu verhindern versucht.

In einem an FIA-Präsident Max Mosley adressierten Schreiben drohte Ferrari demnach, die Neuregelung mit einem Veto zu blockieren. Trotz der Drohung der Scuderia aus Maranello hatte die FIA entschieden, ab der kommenden Saison Rennställe, die mit einem Mini-Budget auskommen, zu belohnen. Teams, die dann mit maximal 40 Millionen Pfund Jahresetat auskommen, erhalten größere Freiheiten bei der Aerodynamik und der Motorenleistung ihrer Autos.

Dagegen bleiben Rennställen, die weiterhin mehr investieren wollen, diese Vorteile verwehrt. Vor allem die in der Formel 1 engagierten großen Auto-Konzerne hatte der FIA-Vorstoß brüskiert. Privatteams wie Williams indes befürworteten das neue Regelwerk.

Mosley: "Existenz der Formel 1 in Gefahr"
FIA-Chef Mosley warf di Montezemolo in einem Antwortbrief vor, die Existenz der Formel 1 in Gefahr zu bringen. "Wir können nicht auf bessere Zeiten hoffen", schrieb der Brite. Um einen Kollaps der Königsklasse inmitten der weltweiten Wirtschaftskrise zu verhindern, müssten neue Teams angelockt werden. "Die Angelegenheit ist dringlich und duldet keinen Aufschub", warnte Mosley.

In einem am Samstag in der "Financial Times" veröffentlichten Interview erklärte Mosley, dass die Königsklasse des Motorsports auch ohne Ferrari überlebensfähig sei. "Der Sport kann auch ohne Ferrari überleben", versicherte Mosley. "Obwohl es sehr, sehr schade wäre, sie zu verlieren." Der Engländer betonte, dass die umstrittene Budgetgrenze definitiv kommende Saison eingeführt wird.

WM-Leader Button begüßt FIA-Beschluss
Der überlegene WM-Spitzenreiter Jenson Button vom Sensationsteam BrawnGP begrüßte den FIA-Beschluss vom Donnerstag. "Für die Hersteller und großen Teams ist das sicher etwas, das sie nicht wollen. Aber Teams wie Brawn brauchen genau das für die Zukunft", betonte der Engländer in einem BBC-Interview. "Das ist genau jener Weg, den die Formel 1 in Zeiten wie diesen beschreiten muss."

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(Bild: KMM)



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