Die Rossini-Methode

Mit Musik und Bewegung zu mehr Gelassenheit

Gesund
08.04.2009 10:42
Stress hat viele Gesichter: Er kann sich durch Ziehen im Nacken äußern oder als angstauslösendes Engegefühl im Brustbereich wahrgenommen werden. Manche können in Zeiten besonders hoher Belastung nicht mehr schlafen, andere reagieren mit Dauernervosität. Klar ist: Wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird, kann Stress ernsthaft krank machen und die Lebensqualität schwer beeinträchtigen. Doch Gelassenheit lässt sich trainieren. Der deutsche Diplompsychologe und Experte für Stress- und Angstlösung Peter Bergholz hat eine Methode entwickelt, die die schwungvolle Musik von Gioacchino Rossini mit Bewegungsübungen verbindet.

Bergholz erklärt in seinem Ratgeber „Dynamisch entspannen mit der Rossini-Methode“ eine Technik, mit der innere Anspannungen und Ängste gelöst werden und der Betroffene wieder lernt, Glücksgefühle - die perfekten Stressbekämpfer - zuzulassen.

Im Zentrum der Methode stehen von Bergholz entwickelte sogenannte „Winning Moves“, also Bewegungen, die zur Musik von Rossini ausgeführt werden. Diese Bewegungen werden mit den Armen und Beinen ausgeführt, außerdem wird dabei immer der Kiefer, an dem sich Verspannungen oft zeigt, mitbewegt. Die Verspannungen sollen dadurch gelockert, die Zwerchfellatmung in Gang gesetzt, mentale und psychische Qualitäten gestärkt werden.

Man sieht zwar blöd aus, aber es wirkt
Wir haben die Kopfhörer aufgesetzt und die Übungen der dem Buch beiliegenden CD für dich ausprobiert. 

Fazit: Die sechs Bewegungen sind zwar einfach, haben es aber in sich, da man aufgefordert ist, im Takt der Musik nicht nur die Bewegungen auszuführen, sondern dabei auch immer den Kiefer zu bewegen, indem man ihn kreisen lässt oder auf und zu macht, was einen vermutlich ziemlich dämlich aussehen lässt. Schüchterne sollten deshalb lieber alleine trainieren. 

Das Programm dauert etwa eine halbe Stunde und man kommt stellenweise trotz der Sanftheit gehörig aus der Puste. Denn minutenlanges durch den Raum oder auf der Stelle laufen oder das Auf- und Abschwingen der Arme wie mit Flügeln kann für Unsportliche durchaus anstrengend sein. Zahlt sich aber aus: Der Kopf wird frei, neue Gedanken können wieder fließen. 

Die Rossini-Reise
Wer die Rossini-Reise, so nennt der Autor sein Programm, ausprobieren möchte, legt eine schwungvolle Musik auf, es kann, muss aber nicht Rossini sein, und macht folgende Übungen jeweils einige Minuten lang:

  • Die „Winning Moves“
    Mit Kieferbewegungen – öffnen und schließen – beginnen, dann den Unterkiefer im Takt der Musik „tanzen“ lassen, indem man im Takt der Musik „ba ba ba ba" sagt. Nun kommt das Becken dazu. Einfach fließende, wellenförmige oder kreisende Bewegungen machen. Das kann auch im Sitzen oder Liegen geschehen. 
  • Das Abklopfen
    Im Rhythmus der Musik den ganzen Körper mit den Fäusten abklopfen: die Schultern, die Arme, das Becken, den Po, die Beine, den Brustkorb und den Kopf. Immer von innen nach außen, von oben nach unten. 
  • Die Nein-Bewegung
    Die Ellbogen im Takt der Musik kräftig nach hinten stoßen, dabei durch den Raum bewegen und den Kiefer bewegen. 
  • Die Ich-Bewegungen
    Kräftig mit den Beinen „Auftreten“, Knie heben und senken. Die Arme im Rhythmus der Musik kräftig mitschwingen. Danach die Arme ausbreiten und die Musik einige Minuten lang dirigieren. Kieferbewegen nicht vergessen. 
  • Die Ja-Bewegungen
    Dafür kraftvoll durch den Raum laufen. Sich immer wieder dabei sagen, „ich bin richtig, ich bin ich.“ Dabei richtig anstrengen und so stark laufen, wie man kann. Anschließend mit den Armen Flugbewegungen machen. Die Arme rauf und runter führen. Dabei auch den Kiefer bewegen. 
  • Die Loslass-Bewegung
    Auf eine weiche Unterlage legen und die Schmetterlingsbewegung machen: Beine aufstellen und öffnen und wieder schließen. Leicht und locker, der Kiefer bewegt sich mit. 

Weiterlesen: "Dynamisch entspannen mit der Rossini-Methode" von Peter Bergholz, erschienen im Knaur-Verlag.

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