Samstagsspiele

Kapfenberg überrascht mit 3:1 bei Sturm Graz

Fußball
28.02.2009 20:54
Der Aufstand der Zwerge in der österreichischen Bundesliga geht offenbar weiter: Nach dem Heimsieg von Kellerkind SCR Altach gegen die Wiener Austria am Freitag sorgte der Kapfenberger SV am Samstag mit einem sensationellen 3:1-Sieg bei Sturm Graz für die nächste faustdicke Überraschung. Die Elf von Werner Gregoritsch konnte mit dem Sieg den Vorsprung auf den Tabellenletzten Mattersburg (nur 0:0 bei Austria Kärnten) auf bereits neun Punkte ausbauen. Ebenfalls drei Punkte sicherte sich Rapid durch einen mühevollen 1:0-Heimsieg gegen Angstgegner SV Ried.

SK Sturm Graz - Kapfenberger SV 1:3 (0:1)
Mit einem unerwarteten Erfolg in Graz fügten die "Falken" Sturm die erste Heimniederlage zu und feierten damit im zweiten Spiel im neuen Jahr den zweiten Sieg. Srdjan Pavlov (45.), Arno Kozelsky (77.) und Markus Felfernig (80.) nutzten eklatante Fehler in der Grazer Defensive und stellten den ersten Erfolg der Obersteirer in Graz sicher. Für Sturm war lediglich Daniel Beichler (54.) erfolgreich. Sturm bleibt nach der Niederlage im ersten Frühjahresauftritt zwar Dritter, hat aber nun bereits sieben Zähler Rückstand auf den erst am Sonntag spielenden Spitzenreiter Salzburg.

Das erste Geschenk von Sturm ebnete Kapfenberg Sekunden vor dem Pausenpfiff völlig entgegen dem Spielverlauf die Führung. Sonnleitner und Gratzei waren sich bei einem hohen Ball nicht einig, der Innenverteidiger überhob seinen Torhüter, Pavlov bedankte sich mit seinem ersten Liga-Treffer. Der im Winter von Leoben geholte Stürmer hatte sich zuvor als Solounterhalter in der Kapfenberger Offensive erwiesen. Sturm spielte praktisch auf ein Tor und hatte die klar besseren Einschussmöglichkeiten. Alleine Beichler hatte dreimal die Führung vor Augen. Der U21-Teamkicker scheiterte aber per Fuß (14., 27.) ebenso wie per Kopf (17.).

Erst in der zweiten Spielhälfte gelang es den Hausherren schließlich, den Kapfenberger Abwehrwall zu durchbrechen. Der erstmals von Beginn weg aufgebotene Scherrer lieferte die Vorarbeit, Beichler verwertete mit seinem achten Saisontor zum fälligen Ausgleich. Sturm-Coach Foda schaltete daraufhin weiter auf Offensive und brachte Hassler für Kienzl. Sturm blieb aber trotz 67 Prozent Ballbesitz zu ungefährlich, die Tore schossen die "Falken". Zunächst versenkte der eingewechselte Kozelsky eine Flanke von Osoinik zur neuerlichen Führung für den Aufsteiger im Tor, Felfernig sorgte nur drei Minuten später nach einem weiteren Abwehrschnitzer der Grazer - dieses Mal von Schaschiaschwili - für die Entscheidung.

SK Rapid Wien - SV Ried 1:0 (1:0)
Die Gastgeber, nach dem 1:2 zum Frühjahrsauftakt in Salzburg unter Zugzwang, begannen gegen die Innviertler in einem Höllentempo und hatten in den ersten 20 Minuten gleich sieben gute Möglichkeiten. Erst beim Freistoß von Hofmann (9. Saisontor) passte alles, Ried-Goalie Gebauer berührte den Ball zwar mit den Fingerspitzen, zu parieren vermochte er ihn allerdings nicht. Es war übrigens das achte Tor, das Rapid in der Anfangsviertelstunde erzielte und das zehnte aus einer Standardsituation. Nach dem Anfangsfurioso des Meisters kamen die Rieder auf, aber zu keiner zwingenden Chance.

Nach Seitenwechsel tat sich lange Zeit nichts Wesentliches, erst im Finish ging es dann drunter und drüber und der Ausgleich lag mehrmals in der Luft. In der 77. Minute rettete nach einem Corner Rapid-Verteidiger Eder auf der Linie, eine Minute später gab es Elferalarm im Wiener Strafraum. Dann flog Thonhofer (81.) mit Gelb-Rot vom Platz, drei Minuten später folgte Drazan, der nach einem klaren Elferfoul an Hadzic ebenfalls mit Gelb-Rot gehen musste. Referee Hofmann, der nicht gerade seinen besten Tag hatte, entschied zunächst auf Elfer, verlegte den Tatort nach Konsultation seines Assistenten aber außerhalb des Strafraums.

In den hektischen Schlussminuten verteidigte Rapid den Vorsprung und hatte mit neun Mann sogar noch eine hundertprozentige Chance, als Pehlivan in der 93. Minute bei einem Konter alleine vor Gebauer kläglich vergab. Damit bleibt Rapid in der Bundesliga daheim gegen die auswärts äußerst erfolglosen Rieder (nur ein Sieg in den jüngsten 26 Spielen) auch im 24. Duell (17 Siege, 7 Remis) ungeschlagen.

SK Austria Kärnten - SV Mattersurg 0:0
Mit einem torlosen Remis bei Austria Kärnten hat der SV Mattersburg am Samstag in der 24. Runde der Fußball-Bundesliga einen Punkt im Kampf gegen den Abstieg geholt. In einer Partie auf mäßigem Niveau waren die Klagenfurter gegen den Tabellenletzten zwar spielbestimmend, blieben die von Trainer Frenkie Schinkels versprochene "Werbung für den Fußball" aber schuldig. Bitter für Kärnten: Das einzige Tor des Abends durch Nuhiu wurde wegen Abseits' fälschlicherweise aberkannt.

Sowohl Spiel als auch Rasen waren nicht schön anzusehen, der von Eis und Schnee befreite Untergrund präsentierte sich aber immerhin als akzeptables, wenn auch rutschiges Geläuf. Während Kärntens Schlussmann Schranz in den ersten 45 Minuten arbeitslos war, brachten auch die Hausherren nicht viel zuwege: Ein Weitschuss von Manuel Weber (15.) und ein schön angetragener Junuzovic-Freistoß (34.) blieben die magere Ausbeute der Kärntner.

Erst nach dem Seitenwechsel kam der von Finanzsorgen geplagte Verein etwas besser in die Gänge und schien in Minute 47 auch das 1:0 erzielt zu haben. Der Torjubel Nuhius wurde aber vom Schiedsrichterpfiff abgewürgt - eine Fehlentscheidung, weil Mravac bei der Vorlage durch Junuzovic das Abseits aufgehoben hatte. Das Tempo war wohl phasenweise etwas höher als noch vor dem Seitenwechsel, am Charakter des Spiels änderte sich aber nichts. Zu wenig Bewegung und zu viele Fehlpasses bei Kärnten und eine auf ein Remis bedachte und defensiv sehr bemühte Gästemannschaft lähmten das Spiel- echte Chancen blieben Mangelware.

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(Bild: KMM)



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