"Wir unterscheiden zwischen zwei Hauptgruppen von Pilzgiften", so Chefarzt Wolfgang Schreiber vom Österreichischen Roten Kreuz. "Bei der ersten Gruppe treten die Vergiftungssyndrome nach einer langen Latenzzeit auf, die zwischen vier Stunden und mehreren Tagen betragen kann. Die zweite Gruppe ist weniger gefährlich. Hier treten die Vergiftungssyndrome schon nach 15 Minuten bis vier Stunden auf. Meist kommt es dann zu sehr unangenehmen Beschwerden, die mehrere Tage anhalten."
Brech-Durchfall stellt sich ein
Für etwa 90 Prozent der tödlichen Pilzvergiftungen ist der Knollenblätterpilz verantwortlich. Vor allem unerfahrene Schwammerlsucher können diesen leicht mit dem Champignon verwechseln. Je nach Menge des aufgenommenen Gifts stellt sich nach acht bis 24 Stunden heftiger Brech-Durchfall ein. Nach ein bis zwei Tagen lassen die Durchfälle nach. Dafür kommt es zum Auftreten schwerer Organschäden, insbesondere der Leber.
Sofort die Rettung verständigen
"Bei Verdacht auf eine Vergiftung durch Knollenblätterpilze sollte schnellstmöglich die Rettung verständigt werden", rät Schreiber. "Erbrochenes und Pilzreste sollten in einem Plastiksack aufbewahrt und den Sanitätern gegeben werden."
Pilzberatung in Anspruch nehmen
Die sicherste Methode, sich nicht mit Pilzen zu vergiften, ist die Fähigkeit, die diversen Arten genau voneinander unterscheiden zu können. "Wer dazu nicht imstande ist oder Zweifel hat, sollte sich an Experten in Pilzberatungsstellen wenden", so Schreiber.
Einen Link zur Liste der Pilzauskunftstellen in Österreich findest du in der Infobox!
Auskunft gibt auch die Vergiftungsinformationszentrale VIZ unter der Telefonnummer 01/4064343.
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