Video-Friedhof

In Memoriam YouTube-Video: “YouTomb”

Web
24.05.2008 16:51
Die neue Online-Plattform YouTomb bietet YouTube-Videos, die aufgrund von Copyright-Verletzungen entfernt wurden, eine Art letzte Ruhestätte. Die Webseite wurde von einer Gruppe von Studenten des MIT („Massachusetts Institute of Technology“) ins Leben gerufen und präsentiert Bilder aus und den Inhalt von Clips, die nach Beschwerden von Rechteinhabern oder aus anderen Gründen wieder von der Videoplattform gelöscht wurden. Die virtuelle Video-Gedenkstätte durchforstet dazu Google-Daten und archiviert Informationen zu den verbannten Inhalten. Die Studenten hinter dem Projekt argumentieren, dass Clips immer wieder zu Unrecht von YouTube entfernt würden.

Die gelöschten Videos können auf YouTomb aber nicht angeschaut oder heruntergeladen werden. Das sei nicht der Sinn der Plattform, sagt Dean Jansen, einer der Projektgründer. „Wir sind nicht interessiert an irgendwelchen Bootleg-Videos, die entfernt wurden.“ Es gehe vielmehr darum zu zeigen, dass Google mit undurchsichtigen Methoden arbeite und das Löschen von Videos nicht immer nachvollziehbar sei. Neben einem Screenshot des betreffenden Clips gibt YouTomb auch Aufschluss darüber, wer den Inhalt ursprünglich gepostet hat, wie oft ein Video angeschaut sowie wann und von wem es entfernt wurde.

Großangelegtes Datamining
„Wir verstehen, dass YouTube sein Geschäft betreiben muss, aber gleichzeitig stellt sich die Frage, worin das endet“, so Jansen. YouTomb startete vor rund zwei Monaten und erfasst inzwischen etwa eine Viertelmillion Videos. Zurzeit konzentrieren sich die Studenten mit ihrem Projekt nur auf populäre YouTube-Videos. Jansen hofft aber, in Zukunft so viele YouTube-Datenbestände wie nur irgend möglich auf YouTomb versammeln zu können. 

Außerdem überlegen die Plattform-Betreiber, den Video-Bloggern künftig Codes anzubieten, die sie beim Einstellen von Videos auf YouTube benutzen können. Auf diese Weise würden im Fall, dass ein Clip entfernt wird, danach Statistiken und Daten dazu sichtbar bleiben anstelle der bislang üblichen Fehlermeldung. YouTube-Vertreter haben die Aktivitäten von YouTomb bis dato nicht offiziell kommentiert. Intern sei aber von einer "freundlichen Stimmung" zwischen den beiden Plattformen die Rede. (pte)

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