Microsoft packt aus:

So viele Daten sammelt Windows wirklich über Sie

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06.04.2017 11:25

Das nächste große Update für Windows 10, das "Creators Update", ist fertig und wird ab 11. April an die Windows-Nutzer verteilt. Wichtigste Neuerung neben neuen Features für Kreative: Windows 10 sagt jetzt endlich klar, welche Daten es über den Nutzer sammelt und erlaubt ihm, die Neugier des Betriebssystems ins Detail zu reglementieren. Reichlich spät, immerhin ist Windows 10 schon seit Mitte 2015 am Markt und sammelt längst fleißig Daten. Der Umfang dieser Datensammelei war allerdings nicht bekannt - bis jetzt.

Microsoft selbst schafft in einem Artikel in der hauseigenen Windows-Wissensdatenbank "Technet" endlich Klarheit über die Daten, die Windows 10 sammelt. Und auf Privatsphäre bedachten Nutzern dürfte bei Lektüre der ellenlangen Listen ein kalter Schauer den Buckel hinabwandern.

Allein die erste von neun Kategorien standardmäßig - bei der Installation sind erst mal alle Regler aktiviert - gesammelter Daten ist 11 Punkte lang, insgesamt sind es etliche Dutzend Parameter, die Microsoft am PC des Nutzers erfasst.

Liste der gesammelten Daten ist ellenlang
Wer bei der Installation von Windows 10 nicht penibel alle Datensammelfunktionen deaktiviert, wird von Microsoft bis ins letzte Detail durchleuchtet. Das fängt beim Hardware-Profil an, setzt sich bei den gewählten Systemeinstellungen fort und geht selbst auf Geräten, auf denen man bewusst kein Microsoft-Konto zum Anmelden einsetzt, bei der Benutzeridentifizierung weiter.

Daten über die Position des Geräts und genutzte Netzwerkverbindungen werden ebenso übertragen wie eine Liste der installierten Programme. Ja sogar den Musik- und Filmgeschmack des Nutzers protokolliert der Software-Konzern. Suchanfragen und aufgerufene Websites aus dem Browser sammelt Microsoft ebenso wie Unterhaltungen mit dem Sprachassistenten Cortana.

Datensammelei ist standardmäßig aktiv
Die Chancen, dass eine Windows-10-Installation all diese Daten tatsächlich an Microsoft überträgt, stehen gut. Der Softwarekonzern hat sich viel Kritik eingehandelt, weil man die Datensammelei bei der Installation des Betriebssystems standardmäßig aktiviert hatte.

Nur wer bei der Installation die vielen Datenschutzregler wieder deaktiviert, unterbindet allzu ausufernde Datensammelei. Dabei war es für viele User nicht unbedingt transparent, welche neugierigen Betriebssystemfunktionen denn nun mit welchem Regler verknüpft waren.

Endlich mehr Datenschutz-Transparenz
Erst jetzt, fast zwei Jahre nachdem Windows 10 auf den Markt gekommen ist, lenkt Microsoft ein und will im Creators Update - wer nicht warten will, bis es per Windows-Update verteilt wird, bekommt es hier - Privatsphäre-Transparenz schaffen.

Wer es über die vorhandene Windows-10-Installation installiert und dieses in der Standardeinstellung betreibt, übernimmt allerdings schlicht die vorher getroffenen Datenschutzeinstellungen und sendet weiter munter persönliche Infos in die USA. Auch bei einer Neuinstallation seien die Datensammelfunktionen weiter standardmäßig aktiv, berichtet das deutsche IT-Portal "Heise".

"Express-Einstellungen" sind verschwunden
Neu ist, dass man nicht mehr gefühlte 20 Schalter umlegen muss, um Windows 10 seine Neugier auszutreiben, sondern nur mehr fünf. Außerdem wird bei der Installation genauer erklärt, welche Daten zu welchem Zweck gesammelt werden. Die "Express-Einstellungen", mit denen viele User bei der Installation bisher die Datenschutzeinstellungen ungeschaut übersprungen haben, sind weg.

Was das Creators Update neben mehr Datenschutz-Transparenz sonst noch bringt - etwa einen Spielemodus und eine 3D-Design-App - sehen Sie hier im Video:

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