"Krone"-Interview

Morgenstern: “Ich will einfach wieder Spaß haben”

Sport
18.11.2011 15:48
Er ist der "Königsadler" unter den Skispringern, die klare Nummer eins. Wenn Thomas Morgenstern nächstes Wochenende in Kuusamo in den Weltcup 2011/2012 startet, sind alle Augen auf ihn gerichtet. Der "Krone" erklärte der 25-Jährige, warum er den Mund nicht mehr zu voll nimmt, nur der "Spaß-Faktor" im Vordergrund steht. Und warum er, obwohl er bereits alles gewonnen hat, noch lange nicht den Appetit auf große Siege verlieren wird.

"Krone": Thomas, in einer Woche gehst du erstmals wieder über die Schanze, kribbelt’s schon?
Thomas Morgenstern: Ja. Und wie! Der Sommer war genial, aber ich bin eben ein Wettkampf-Typ und brenne schon auf den Startschuss.

"Krone": Letztes Jahr hast du ja gleich mit unglaublichen Leistungen begonnen, im Gesamt-Weltcup fast einen Start-Ziel-Sieg hingelegt. Wer soll dich heuer überhaupt stoppen können?
Morgenstern: Es gibt jede Menge Herausforderer. Außerdem denke ich nicht so. Früher hab ich nur an die Siege gedacht und mir damit selbst viel zu viel Druck auferlegt. Aber ich hab' kapiert, dass man nichts zerreißen kann. Tourneesieg, Gesamtweltcup? Ganz ehrlich: Ich will einfach wieder Spaß haben. Alles andere passiert.

"Krone": Vor wenigen Tagen wurdest du ein zweites Mal "Sportler des Jahres". An Medaillen gemessen bist du mit erst 25 Jahren schon Österreichs Nummer eins. Wie fühlt sich das an?
Morgenstern: Cool (lacht)! Nein, im Ernst: Ich kann das schwer beschreiben. Es überwiegt die Dankbarkeit für alles, was bisher war. Und wenn man mit so vielen österreichischen Sport-Legenden in einem Atemzug genannt wird, ist es fast unwirklich.

"Krone": Denkst du selbst nie darüber nach, dass du bereits alles gewonnen hast und an Erfolgen eigentlich nichts Neues mehr kommen kann?
Morgenstern: Ich war zum Beispiel noch nie Einzel-Weltmeister im Skifliegen. Und heuer wartet da ja die WM. Aber an großen Zielen habe ich wirklich alles erreicht. Doch den Hunger auf Siege verliere ich schon alleine deswegen nie, weil es mir so unglaublich viel Freude bereitet zu springen. Schlimm wär’s, wenn ich mich nicht mehr auf jeden einzelnen Wettkampf freuen würde.

"Krone": Wie es etwa vor zwei Jahren der Fall war, woraufhin du ja mental enorm an dir gearbeitet hast. Ist dein Mentalcoach noch immer mit an Bord?
Morgenstern: Ja, natürlich. Ich will mich ja ständig weiterentwickeln. Auf allen Ebenen.

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(Bild: KMM)



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