"Cyber Monday Woche"

Verbraucherschutz: Aufgeblasene Rabatte bei Amazon

Web
24.11.2015 10:39
Seit Montagmorgen, immer von 6.00 Uhr bis 21.40 Uhr, räumt Amazon im Zehn-Minuten-Takt wieder die Lager. "Über 10.000" Knüller sind avisiert: von Technik über Textilien, bis hin zu Babywindeln und Beauty-Produkten. "Die Angebote sind limitiert und maximal zwei Stunden verfügbar, können jedoch auch blitzschnell ausverkauft sein", macht der Branchenprimus Druck. Doch Verbraucherschützer warnen: Viele der Preisnachlässe beruhten auf einem Vergleich mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller und seien "aufgeblasene Rabatte".

Einen Vorgeschmack gab es der deutschen Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zufolge bereits in der vergangenen Woche beim "Countdown", mit Dutzenden von Tages- und Hunderten an Blitzangeboten. Das Ärgernis: Viele der fantastischen Preisnachlässe beruhten auf einem Vergleich mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller, so der Vorwurf. Dabei kassiere jedoch kaum ein Händler, geschweige denn Amazon selbst, die als Mondpreise in Verruf gekommenen UVP.

Deutlich wurde das den Verbraucherschützern zufolge beispielsweise bei einer "Kühl-Gefrier-Kombi". Deren UVP von 429 war auf 275 Euro reduziert: immerhin 36 Prozent weniger. Tatsächlich aber verlangte Amazon für das Gerät - abseits des "Countdown"-Rummels - nur rund 305 Euro. Die tatsächliche Ersparnis schrumpfte so auf magere zehn Prozent oder 30 statt 154 Euro.

Noch unglaublicher: Bei einem Schmuckkoffer sparten Amazon-Kunden den Verbraucherschützern nach angeblich satte 229 Euro. Ein überaus erstaunlicher Nachlass, da der Artikel sonst für 58,97 Euro zu haben war. Bei zehn Blitzangeboten ließen sich statt 59 Prozent im Vergleich mit den UVP lediglich 18 Prozent gegenüber den Normalpreisen bei Amazon sparen.

Preisvergleichen lohnt
"Das passt zu Stichproben aus den vergangenen Jahren, bei denen die aufgeblasenen UVP-Rabatte ähnlich drastisch ausfielen. Deshalb sollten Kaufwillige sich nicht von den angezeigten Prozenten blenden lassen, sondern vor einer Bestellung auf kostenlosen Preissuchmaschinen die Angebote im Netz vergleichen", mahnen die Verbraucherschützer.

Dass sich der Vergleich lohnt, zeigt auch die Stichprobe von krone.at vom Dienstag. So bietet Amazon eine PS4 mit 500 GB Speicher plus Spiel für rund 340 Euro an. Unter anderem bei Media Markt und Libro gibt es die Konsole laut geizhals.at mit doppelt so großem Speicher und zwei Spielen jedoch um 399 Euro - ein eindeutig besseres Angebot.

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