Achtung, irreführend

Von wegen “jeder Dritte war schon Geisterfahrer”

Motor
02.02.2016 11:50

Derzeit geistern Meldungen durch die (Online-)Medien, denen zufolge mehr als ein Drittel der deutschen Autofahrer bereits als Geisterfahrer unterwegs waren. Das ist natürlich Unsinn.

(Bild: kmm)

Das Ganze geht zurück auf eine Aussendung der Cosmos-Versicherung, die eine Forsa-Umfrage zu dem Thema in Auftrag gegeben hat. Dabei kam heraus, dass zwei Prozent der 2000 Befragten bereits einmal "auf der Autobahn oder Schnellstraße auf der falschen Fahrtrichtungsspur gefahren sind".

Auch das ist viel, jedoch nicht annähernd das, was die Versicherung mit der Pressemeldung suggeriert. Deren Titel lautete: "36 Prozent der deutschen Autofahrer waren schon einmal als Falschfahrer unterwegs." Völlig frei erfunden ist das nicht, aber irreführend (oder unseriös) zusammengefasst.

Die Meldung hatte das Thema Geisterfahrer zum Gegenstand sowie Tipps für den Umgang mit der entsprechenden Gefahrensituation auf der Autobahn. Ein hauseigener Experte wird zitiert: "Geisterfahrer bergen grundsätzlich ein hohes Unfallrisiko." Ja, stimmt. Nur hatte Forsa sich nicht auf dieses Thema beschränkt, sondern die Umfrage weiter gefasst. Dabei kam heraus, dass 22 Prozent der Befragten schon einmal "beim Abbiegen in der falschen Fahrtrichtungsspur gelandet sind" und 21 Prozent "falsch herum in eine Einbahnstraße gefahren sind".

Mit Geisterfahrern und dem damit verbundenen Gefahrenpotential hat das nichts zu tun, es wurde aber alles über einen Kamm geschoren. Manchmal zahlt es sich aus zu überlegen, ob eine Meldung plausibel sein könnte.

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(Bild: kmm)



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