Ach so, wo der Yeti im Yeti ist? Ganz einfach: Die Rundinstrumente sind die Augen, das Skoda-Logo am Lenkradpralltopf ist die Nase, die Chromspange darunter der Grinsemund. Punkt, Punkt, Logo, Strich – fertig ist das Yetigesicht. Und so sympathisch kommt das ganze Auto rüber.
Angefangen bei den Kulleraugen an der Front, also bei den beiden auffälligen runden Nebelscheinwerfern, die sich da so prägnant in Szene setzen. Unterfahrschutz, gewaltige Radausschnitte, eigen gestaltete Grafik für Seiten- und Heckfenster - hier kommt kein duckmäusernder Billigheimer, sondern ein Charakterkerl. Einer mit Handschlagqualität.
Günstiger statt billiger
Ein Skoda soll eine Stufe billiger sein als ein vergleichbarer VW, heißt es im Konzern, und so beginnt die Preisliste für den tschechischen Fabelbergriesen bei knapp 19.000 Euro (Frontantrieb, 105-PS-Benziner, im Tiguan nicht zu haben). Vergleichbare Versionen kosten im Yeti mehrere Tausender weniger als beim Wolfsburger. Verzicht muss man dabei im Wesentlichen nicht üben.
Der Kunststoff im Innenraum ist schon im Einstiegsmodell überraschend hochwertig, die hinteren Sitze lassen sich einzeln längs verschieben, ausbauen, umklappen und die Lehnen hochstellen (Vario-Flex heißt das auf Tschechisch, 405 bis 1.580 Liter passen hinten rein). Man sitzt tadellos sicher und bequem, Airbags (inkl. Knie) sind en masse verfügbar, die Mittelarmlehne ist höhenverstellbar, in die vorderen Türablagen passt je eine 1,5-Liter-PET-Flasche (auch wenn Skoda ganz bescheiden nur Platz für 1-Liter-Flaschen verspricht). Gegen ein paar Hunderter Aufpreis (Stereoanlage ist serienmäßig) steht ein Soundsystem in der Aufpreisliste, das die Ohren schlackern lässt, und auch an der Geräuschdämmung wurde nicht gespart: Selbst bei hohem Tempo herrscht himmlische Ruhe – oder eben unverfälschter Musikgenuss.
Auf die Fahrzeug-Technik brauchen wir sowieso nix kommen zu lassen, die kommt von Volkswagen. Den Alllradantrieb besorgt die bewährte elektronisch gesteuerte Haldexkupplung, die die Kraft zwischen vorne und hinten nach Angebot und Nachfrage verteilt, sogar eine aufwendige Bergabfahrhilfe ist im Programm. Der Schalthebel flutscht durch die sechs Gänge, die Lenkung ist erfreulich direkt, das Fahrwerk straff, aber komfortabel. Es sorgt für das Quäntchen mehr an solidem Sicherheitsgefühl, das manch anderem SUV in dieser Klasse ganz einfach fehlt.
Der Yeti neigt zur Übertreibung
Der 140-PS-TDI im Testwagen ist durchaus als ideale Motorisierung zu bezeichnen: von unten heraus kraftvoll (320 Nm bei 1.750 Nm), akustisch zurückhaltend und mit 7 Litern Testverbrauch/100 km für einen hochbeinigen 1,5-Tonner auch sparsam. Der Standardsprint gelingt in unter 10 Sekunden, als Höchsttempo werden 190 km/h angegeben, wobei in diesem Fall etwa 210 km/h auf dem Tacho stünden, würde ich das ausprobieren. Fakt ist: Bei angezeigten 150 km/h rennt der Yeti gerade mal echte 137 km/h (97 entspricht 88). Das trägt natürlich auch zum Sparen bei, weil man Radarfallen immer etwas langsamer passiert, als man glaubt. Übrigens verliert der Yeti auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht sein souveränes Fahrverhalten.
Beim Sparen kann man natürlich auch ganz schön zulangen, so kommt der Testwagen auf immerhin 32.565,-- Euro. Dafür sind aber auch Extras wie Standheizung, Parksensoren, CD-Navi, Tempomat, das besagte Soundsystem und noch einiges mehr an Luxus drin. Und das Dauergrinsen beim Fahren…
Stephan Schätzl
Warum?
Warum nicht?
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