„Enorm gefürchtet“

Rumäne vergewaltigte Mädchen: Sieben Jahre Haft

Österreich
02.02.2018 13:07

Nachdem er im vergangenen Sommer zumindest zweimal eine Zwölfjährige in der elterlichen Wohnung des Mädchens in Wien-Hernals missbraucht hatte, ist ein 46 Jahre alter Mann am Freitag am Landesgericht zu einer siebenjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist rechtskräftig, der gebürtige Rumäne akzeptierte die Strafe ebenso wie der Staatsanwalt.

Der Angeklagte hatte den ebenfalls aus Rumänien stammenden Stiefvater der Schülerin 2014 zufällig in Wien kennengelernt. Der 46-Jährige kam immer wieder in die Bundeshauptstadt, um sich hier Arbeit im Baugewerbe zu suchen. Sein Bekannter bot ihm schließlich eine Bleibe in seiner Wohnung an, ab Herbst 2015 bezog der 46-Jährige dort regelmäßig Quartier.

Bedrohte Mädchen mit dem Umbringen
Im August 2017 verlangte der 46-Jährige laut Anklage von der unmündigen Tochter seines Quartiergebers Sex. Dem Staatsanwalt zufolge drohte er, ihr die Kehle durchzuschneiden und ihre zwei jüngeren Bruder umzubringen, sollte sie sich nicht fügen. Das Mädchen ließ darauf gemäß den rechtskräftigen gerichtlichen Feststellungen innerhalb von drei Tagen zweimal Geschlechtsverkehr am Küchenboden über sich ergehen. Einmal filmte der Täter das Geschehen mit einem Camcorder mit und speicherte danach Screenshots auf seinem Handy ab. "Sie hat sich enorm gefürchtet", betonte der Staatsanwalt.

"Sie hat sich mir zu stark genähert"
Der Angeklagte behauptete demgegenüber, er sei von der Zwölfjährigen "verführt" bzw. "provoziert" worden: "Es war schon nicht mehr normal." Die Kleine hätte ihn verbal angemacht, so der 46-Jährige sinngemäß: "Ich habe mich auch gewundert, was sie so gesprochen hat." Er sei regelrecht "genötigt" worden: "Sie hat mich nicht in Frieden gelassen. Sie hat sich mir zu stark genähert." Schließlich sei es gegen seinen Willen zu sexuellen Handlungen mit der in dieser Hinsicht nicht Unerfahrenen gekommen: "Wenn sie Jungfrau gewesen wäre, hätte ich sie nicht berührt."

Kind vertraute sich Mutter an
Das Mädchen musste nicht mehr als Zeugin aussagen. Die Unmündige war im Ermittlungserfahren kontradiktorisch vernommen worden, ihre Angaben wurden in der Hauptverhandlung verlesen. Die Öffentlichkeit wurde währenddessen ausgeschlossen. Der Missbrauch war Ende September aufgeflogen, als sich das Mädchen seiner Mutter anvertraute. Diese ging umgehend zur Polizei, der 46-Jährige wurde festgenommen.

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