Das freie Wort

Frauen gegen Frauen

Zum Leserbrief von Frau Stefanie Überraker über Genderwahnsinn: Es ist traurig, aber nicht neu, dass Frauen gegen Änderungen zugunsten von Frauen wettern und darauf noch stolz sind. Aber es wäre von Vorteil, wenn man den Sinn mancher Änderungen halbwegs begreifen würde und fähig wäre zu differenzieren, statt sich wegen totaler Unwissenheit zu blamieren. Als Germanistin darf ich Ihnen Folgendes zu erklären versuchen: Das Binnen-I hätten wir tatsächlich nicht gebraucht, es ist auch sprachlich nicht wirklich fundiert. Aber was die Bundeshymne angeht, liegt der Fall völlig anders: Die Hinzufügung des Wortes „Töchter“ ist absolut keine blöde Idee, sondern durch die Weglassung des unnötigen „bist du“ bleibt die Textzeile rhythmisch ident, und die Hymne ist daher keineswegs weniger „schön“, im Gegenteil. Weiters ist sie eine Art Visitenkarte Österreichs nach außen. Befremdlich ist da nur Ihre Einstellung, dass Frauen, die Großes leisten, darin nicht einmal mit einem Wort vorkommen sollen! Sie sind davon natürlich überhaupt nicht betroffen, aber – um nur ein Beispiel anzuführen – erklären Sie doch den erfolgreichen Sportlerinnen, warum sie in der Bundeshymne immer nur von großen Männern hören sollen! Besonders arg finde ich vor allem, dass es Frauen wie Sie gibt, die jetzt, nachdem es schon lang im Gesetz verankert ist, sich immer noch darüber furchtbar aufregen! Wer ist hier nicht voll ausgelastet und kommt auf „blöde Ideen“?

Mag. Ilse Klemen, Wien

Erschienen am Di, 20.2.2018

Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
navigate_before
today

Di., 7. Mai. 2024

arrow_drop_down
navigate_next

Für den aktuellen Tag gibt es leider keine weiteren Leserbriefe.

navigate_before
today

Di., 7. Mai. 2024

arrow_drop_down
navigate_next



Kostenlose Spiele