„Irrational“

China will gegen Preiskampf bei E-Autos vorgehen

Motor
18.07.2025 09:00

Chinesische Konzerne drängen mit billigen Autos auf europäische Märkte. Doch der wahre Preiskampf tobt auf dem Heimatmarkt – und er ist „ruinös“, wie auch BYD-Vizepräsidentin Stella Li eingesteht. Jetzt greift der Staat ein.

Die chinesische Führung geht verstärkt gegen den Preiskrieg und die Überkapazitäten auf dem heimischen Markt für Elektroautos vor. Die Regierung in Peking wolle den „irrationalen“ Wettbewerb bei E-Autos stärker regulieren, berichtete der staatliche Sender CCTV.

Dazu sollten Kosten und Preise stärker unter die Lupe genommen werden. Zudem müssten Autobauer ihre Verpflichtungen gegenüber Zulieferern erfüllen und ihre Rechnungen künftig binnen 60 Tagen bezahlen.

BYD, der weltweit größte Produzent von Elektroautos, hat den Preiskrieg mit begonnen. Das rächt sich nun – der Konzern produziert mehr, als er verkauft, und auch an der Börse geht es bergab. Mit Ende Mai zeichnete sich bei BYD insgesamt einen Überhang von mehr als 340.000 unverkauften Autos ab. Ende Mai lag der Lagerbestand bei BYD-Händlern einem Handelsblatt-Bericht zufolge bei durchschnittlich 3,21 Monaten – ein Branchen-Höchstwert. In der Provinz Shandong schloss ein großer Händler mehr als 20 Filialen.

„Gift trinken, um den Durst zu stillen“
Um trotzdem konkurrenzfähig zu bleiben, setzt BYD auf extreme Preissenkungen. Das Einstiegsmodell „Seagull“ (bei uns „Dolphin Surf“) kostet umgerechnet nur rund 6800 Euro. Doch Branchenkenner warnen: Die hohen Rabatte seien wie „Gift trinken, um den Durst zu stillen“, kritisierte Chery-Chef Yin Tongyue – ohne BYD direkt zu nennen. Great-Wall-Gründer Wei Jianjun wurde noch deutlicher: Er verglich BYD mit dem Pleite-Immobilienriesen Evergrande. Und CATL-Produktionschef Ni Jun schlug angesichts der neuesten Preissenkungen von BYD Alarm: Ohne Eingreifen werde „keiner seiner Konkurrenten überleben“.

Das Beratungsunternehmen AlixPartners veröffentlichte in seinem aktuellen Global Automotive Outlook einen düsteren Ausblick: Von den 129 Marken, die im Jahr 2024 sogenannte New Energy Vehicles (NEV) verkauften, werden im Jahr 2030 gerade einmal 15 finanziell tragfähig sein. Diese würden dann drei Viertel des chinesischen NEV-Marktes unter sich aufteilen

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