"Hicke raus"-Rufe

Österreich verliert gegen Chile klar mit 0:2

Fußball
12.09.2007 17:52
Österreichs Fußball-Nationalteam hat auch gegen Chile schwer enttäuscht. Die ÖFB-Truppe unterlag am Dienstag vor nur 12.000 Zuschauern im Wiener Happel-Stadion verdient mit 0:2. Die Fans bedachten die Österreicher nach der inferioren Leistung gegen die Südamerikaner mit einem gellenden Pfeifkonzert, gegen Ende des Spieles waren sogar "Hicke raus!"-Chöre zu hören. Stimm auf Krone.at ab: Soll Hickersberger gehen? Falls ja: Wer soll das ÖFB-Team dann zur EM führen? Und sollen - wie viel Fans fordern - gar die Helden der U20-WM ran?

Lediglich in der Anfangsphase war das Spiel der österreichischen Mannschaft ansprechend, danach übernahmen die klar besseren Südamerikaner das Kommando und trafen durch Droguett (66.) und Rubio (84.).

Das ÖFB-Team ist bereits seit November 2006 (4:1 daheim gegen Trinidad-Tobago) sieglos. Im Jahr 2007 gab es in nunmehr acht Partien fünf Remis und drei Niederlagen (3:7 Tore): 1:1 gegen Malta (auswärts), 1:1 gegen Ghana (heim), 0:1 gegen Frankreich (a), 0:1 gegen Schottland (h), 0:0 gegen Paraguay (h), 1:1 gegen Tschechien (h), 0:0 gegen Japan (h) und nun 0:2 gegen Chile (h). Österreich hat also am Dienstag erstmals in diesem Jahr zwei Gegentreffer hinnehmen müssen. Der Countdown Richtung EURO 2008 geht fürs ÖFB-Team am 13. Oktober (20:30 Uhr) weiter, in Zürich steht das Duell mit dem EM-Mitveranstalter Schweiz auf dem Programm.

Hicke wenig experimentierfreudig bei Aufstellung
Trotz der fast in allen Belangen enttäuschenden und entmutigenden Leistung vier Tage zuvor in Klagenfurt verzichtete Josef Hickersberger auf eine umfassende Rotation. Lediglich an drei Positionen veränderte der Teamchef die Formation, Macho, Prager und Linz begannen statt Payer, Salmutter und Mörz. „Leithammel“ Stranzl musste wie gegen Japan wegen seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk passen. Wesentlich experimentierfreudiger ging hingegen Chile-Coach Marcelo Bielsa vor, von der Startelf beim 1:2 am Freitag gegen die Schweiz begannen lediglich Riffo und Sanchez auch gegen das ÖFB-Team.

Nach einer Trauerminute für den am Sonntag verstorbenen Ex-ÖFB-Teamspieler und -Teamchef Helmut Senekowitsch zeigten die Hausherren rasch, dass sie voll auf Wiedergutmachung aus waren. Allein in den ersten fünf Minuten brachten es die Österreicher auf zwei Torschüsse und zwei Eckbälle - eine Ausbeute, die gegen Japan in 90 Minuten nicht einmal annähernd gelungen war (kein Eckball, kein Torschuss). Zunächst wehrte Chile-Goalie Peric einen Standfest-Schuss aus 16 Metern ab (4.), ein weiterer Standfest-Hammer wurde von Maldonado im Strafraum handsverdächtig abgeblockt (5.).

Die trotz der vielen Umstellungen gut kombinierenden Gäste fanden besser ins Spiel und wurden erstmals in der 12. Minute brandgefährlich, Schlussmann Macho lenkte einen Gonzalez-Flachschuss an die Stange ab. Fierro traf nur das Außennetz (19.), bei einem Jimenez-Versuch hatte Macho keine Probleme (27.). Chile stellte sich rasch als technisch deutlich überlegene Mannschaft heraus, im Gegensatz zum Japan-Auftritt hielt Rot-Weiß-Rot aber diesmal zumindest kämpferisch voll dagegen und suchte die Zweikämpfe.

Die durchdachten und gefährlichen ÖFB-Offensivaktionen wurden jedoch immer rarer, lediglich Linz per Hinterkopf nach Freistoß-Flanke von Leitgeb prüfte Peric (41.). Immer kritischer wurde jedoch die Lage im österreichischen Strafraum, ein Droguett-Schuss fiel noch zu schwach aus (43.), ein scharfer Maldonado-Weitschuss landete zum Glück für Macho an der Stange (43.). Die Fans bedachten daraufhin die zusehends schwächer werdende ÖFB-Truppe beim Gang in die Kabine mit einem lauten Pfeifkonzert.

Leistungskurve ging in zweiter Halbzeit rasant nach unten
Das Bild änderte sich nach dem Wechsel nicht. Jimenez (49.) und Salas (56./jeweils daneben) vergaben für Chile die ersten Chancen, die Leistungskurve der Österreicher blieb in der Talsohle hängen. Die Pfiffe von den Rängen wurden immer lauter, die ÖFB-Ideen immer weniger.

Das 0:1 war die gerechte Strafe für Österreich und der verdiente Lohn für die Chilenen. Medel tankte sich auf der rechten Seite durch, den Querpass verwertete Droguett aus kurzer Distanz zu seinem ersten Länderspieltreffer. Österreich konnte nicht mehr zusetzen, bei der einzigen Ausgleichschance des schwachen Linz retteten Medel und Peric gemeinsam (70.).

Zur Untermauerung der Überlegenheit legten die Chilenen im Finish noch ein herrliches 0:2 nach. Der eingewechselte Rubio zirkelte den Ball aus halblinker Position wunderschön ins rechte Kreuzeck. Der nächste herbe Rückschlag war damit endgültig amtlich.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele