23.04.2017 12:54 |

Sonntags-Schlager

Steffen Hofmann: Derby-Rekord für Rapids Ewigkeit

Noch nie gewann ein Rapidler 17-mal gegen die Austria: Steffen Hofmann hat heute seine große (letzte) Chance.

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Piefkesau." Die Beschimpfungen aus Austrias Fansektor werden auch heute ertönen. "Ich kann dennoch ruhig schlafen", grinst Steffen Hofmann. "Es wäre schlimmer, wenn ich ihnen egal wäre."

"Mehr als nur ein Spiel"
Ist er aber nicht. Der 36-Jährige ist in Hütteldorf ein Fußball-Gott, damit in Wien auch ein Reibebaum. So wie einst Didi Kühbauer, Samy Ipoua oder Andi Ogris und Joey Didulica. Im grünen Stadtteil verehrt, im violetten gehasst. Und umgekehrt. "Aber der gegenseitige Respekt ist da", versichert Rapids Kapitän. "Ich habe es zu schätzen gelernt, was so ein Derby bedeutet", sagt  Hofmann. "Das ist eben mehr als nur ein Spiel."

Keiner der heutigen Protagonisten im ausverkauften Allianz Stadion weiß das besser als er. Sein erstes Wiener Derby (1:1) bestritt der Ex-Münchner im August 2002 noch unter Josef Hickersberger. Im zweiten schrieb er erstmals an. "Das vergisst du nie, ein geiles Erlebnis", erinnert sich Hofmann. "Nur leider haben wir 1:2 verloren." Damals nichts Neues. "Ja, ja - die Stronach-Zeiten", winkt der Routinier ab. Hofmann musste drei Jahre und  zwölf Derbys warten, ehe es am 6. August 2005 in Hütteldorf ein 3:1 gab. "Nach der langen Durststrecke sicher mein emotionalstes Derby."

Karriereende im Sommer?
Vergessen hat er keines. Und dabei geht der Mittelfeldmotor heute in sein 47. Derby. Wahrscheinlich auch sein letztes. "Daran denke ich nicht", lässt er sein Karriereende im Sommer weiter offen. Fakt ist, dass seine Pflichtspielbilanz gegen die Austria noch positiv ist: 16 Siege, 15 Niederlagen, 15 Remis. Zwölf Tore steuerte er bei. So oft gewann in Rapids Historie bisher nur Peter Schöttel gegen den Erzrivalen. Legt Hofmann heute den 17. Erfolg nach, wäre es wohl ein Derby-Rekord für Rapids Ewigkeit. Denn die schärfsten Verfolger vom aktuellen Kader halten erst bei fünf Derbysiegen. Und wohl keiner wird oder darf Rapid so lange die Treue halten wie Steffen Hofmann.

Der einst Red Bull Salzburg einen Korb erteilte, ohne sich das  Angebot auch nur anzuhören. Der keine Gedanken an die Austria verschwendet, einzig von den alten Duellen mit Acimovic schwärmt. Und der auch heute so "anbohren" will wie vor 15 Jahren. Vollgas, solange die Kraft reicht. "Da werde ich mich jetzt nicht mehr ändern." Soll er ja auch gar nicht.

Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung

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