Tests bei anderen

Tuberkulose bei Schüler am Gymnasium Kufstein

Tirol
25.01.2017 16:27

Aufregung und viele besorgte Fragen am Kufsteiner Gymnasium: Bei einem aus Afghanistan stammenden Schüler (17) wurde offene Tuberkulose diagnostiziert, er wird im Krankenhaus Natters behandelt. Weil die Infektionskrankheit ansteckend ist, wurden 69 "Nahkontaktpersonen" untersucht, die Auswertung läuft.

Der junge Afghane und seine Familie wohnen in einem Asylquartier in Kirchbichl. Bei einer Untersuchung des 17-Jährigen im Vorjahr deutete nichts auf eine Krankheit hin, jetzt muss er im Krankenhaus Natters behandelt werden. "Die Ansteckung muss in  den letzten drei Monaten erfolgt sein, jetzt wollen wir die Infektionsquelle aufspüren", heißt es vom Kufsteiner Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer.

Information an die Eltern

Wie in solchen Fällen vorgesehen, wurden die Eltern per Informationsblatt aufgeklärt. Am Dienstag wurden die Mitschüler in der Klasse 5D und die Deutschgruppe des 17-Jährigen vom Amtsarzt untersucht, ebenso die Mitbewohner in Kirchbichl - insgesamt 69 Personen. Die entscheidende Frage: Wie groß ist die Gefahr für andere Schüler, Lehrer und Mitbewohner? "Eine Ansteckung ist eher unwahrscheinlich. Es geht aber um die bestmögliche Vorsorge, um jeden weiteren Fall zu verhindern", beschwichtigt die Behörde.

Sorge auch in Nachbarklassen

Die Besorgnis bei den Eltern ist dennoch groß - auch in den Nachbarklassen. "Mein Sohn geht in die 5C, doch beim Turnunterricht sind die Buben ja alle zusammen. Ich hätte mir wie in der betroffenen Klasse eine schriftliche Information oder einen Elternabend erwartet." Gestern waren Mutter und Sohn jedenfalls auf eigene Faust bei der Untersuchung. "Nach einer ersten Entwarnung empfahl der Arzt, in den nächsten zwei Jahren alle sechs Monate zum Lungenröntgen zu gehen", so die Unterländerin.

TBC-Fälle rückläufig, aber Flüchtlinge oft betroffen

Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber betonte, dass es 30 bis 40 TBC-Fälle pro Jahr in Tirol gebe und der Trend trotz Flüchtlingsströmen eher rückläufig sei. Ausländer würden nun aber eine Mehrzahl der Fälle ausmachen. TBC-Bakterien werden durch Husten und Nießen übertragen. Symptome sind leichtes Fieber, Gewichtsabnahme oder nächtliches Schwitzen.

Andreas Moser, Kronen Zeitung

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