04.10.2016 12:08 |

Zum 10. Jahrestag

WikiLeaks kündigt Vielzahl neuer Enthüllungen an

WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat eine Vielzahl neuer Veröffentlichungen für die kommenden Monate angekündigt. Geplant sei, in den nächsten zehn Wochen jede Woche neues Material zu publizieren, sagte Assange in einer Live-Videoübertragung nach Berlin. Um welche Art von Information es dabei gehen soll, darüber machte er keine näheren Angaben.

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Für die Veranstaltung zum zehnten Jahrestag der Registrierung der Web-Adresse von WikiLeaks waren auch Enthüllungen über die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in Aussicht gestellt worden. Diese blieben aus. "Sie müssen verstehen, dass, wenn wir etwas mit Bezug zu den Vereinigten Staaten veröffentlichen wollen, wir das nicht um drei Uhr nachts machen würden", sagte Assange mit Blick auf die Ortszeit in den USA.

Live-Videoübertragung von Assange:

US-Vorwurf: WikiLeaks macht sich zum Instrument Moskaus
WikiLeaks hatte zuvor E-Mails des Parteivorstandes von Clintons Demokraten veröffentlicht. In den USA sagten IT-Sicherheitsexperten, dass die E-Mail-Server von Hackern mit Verbindung zu russischen Geheimdiensten geknackt worden seien. Das brachte WikiLeaks auch den Vorwurf ein, sich zum Instrument Moskaus zu machen - was Assange zurückwies. Auch Parteimitarbeiter warfen der Enthüllungsplattform vor, sich vor den Karren russischer Geheimdiensthacker spannen zu lassen und damit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump geholfen zu haben. Assange sagte, diese und andere Kritik sei Teil einer "Desinformationskampagne" mächtiger Gegner: Es werde behauptet, WikiLeaks "arbeite für den Feind".

Die Kriterien für die Veröffentlichungen seien öffentlich und unverändert: "Wenn eine Quelle uns Material überlässt, das von politischer, diplomatischer, historischer oder ethischer Bedeutung ist und das noch nicht veröffentlicht wurde, dann machen wir es publik." WikiLeaks werde aber weiterhin keine Quellen nennen und kenne sie meist auch nicht.

Positive Bilanz zum Jubiläum
Zum zehnten Jahrestag der Gründung von WikiLeaks zog Assange eine positive Bilanz. Seine Plattform könne weiterhin gut arbeiten, obwohl er seit mehr als vier Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitze. "Die Angriffe machen uns nur härter", sagte Assange: "Wir glauben an das, was wir tun. Wenn wir unter Druck gesetzt werden, wehren wir uns."

WikiLeaks veröffentlichte in den vergangenen Jahren Hunderttausende geheime Dokumente, unter anderem über das Vorgehen der US-Streitkräfte in den Kriegen im Irak und in Afghanistan. Assange zog damit den Zorn der US-Regierung und der NATO auf sich.

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