"Sündteuer"

Harsche Kritik an neuem Job-Projekt für Asylwerber

Österreich
03.09.2016 17:00

Es kracht und grammelt auf dem österreichischen Arbeitsmarkt! Alle Bemühungen, die Rekordarbeitslosigkeit einzudämmen, sind großteils gescheitert. Und Tausenden Flüchtlingen bzw. Asylwerbern zusätzlich einen Job zu verschaffen scheint unmöglich. Ein neues Projekt soll jungen Zuwanderern bei dieser Aufgabe helfen, doch es hagelt harsche Kritik.

Die verkrampfte Suche nach Arbeitsplätzen für (anerkannte) Flüchtlinge trägt teils kuriose Blüten: Denn heimlich, still und leise haben Wirtschaftskammer, AMS und das Sozialministerium ein Projekt aus dem Boden gestampft, das sogar unter den Klienten auf wenig Gegenliebe stößt.

Dabei werden großteils Männer zwischen 18 und 25 Jahren auf der Suche nach einer Lehrstelle in Bussen aus Wien quer durch Österreich gekarrt und potenziellen Arbeitgebern vorgestellt. Aktuell zählt die Gruppe 100 Personen - für Jobs, die viele gar nicht machen wollen, wie ein Betroffener erzählt. Abgewickelt wird die "Präsentation" der Kandidaten von einer Wiener Recruiting-Firma.

"Initiative verschlingt horrende Summen"
Andreas Bussek, FPÖ-Abgeordneter im Wirtschaftsparlament, tobt: "Diese Initiative verschlingt horrende Summen, bringt nichts und benachteiligt viele österreichische Jugendliche, die auch einen Job brauchen." Und auf FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bekrittelt: "Knapp eine halbe Million arbeitslose Österreicher werden für dieses sündteure Projekt wohl kein Verständnis haben."

Eine Kritik, der die Wirtschaftskammer aber widerspricht: "Das Projekt steht auch Österreichern offen", so Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik. Dass das Projekt (noch) nicht gut läuft, muss auch er einräumen, seit Anfang des Jahres konnte erst eine Handvoll Asylwerber vermittelt werden. "Wir haben aber auch Erfolgserlebnisse."

Das größte Hindernis liege demnach an den unterschiedlichen Bestimmungen der Mindestsicherung. Kaum jemand will für eine geringe Lehrlingsentschädigung darauf verzichten. Oder aus Wien fortgehen, wo nämlich beides unabhängig voneinander ausbezahlt wird.

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