Mühsam erkämpft

England trotz blamabler Leistung im Achtelfinale

Fußball
15.06.2006 20:08
Der selbst ernannte Titelfavorit England hat sich mit einer blamablen Leistung gegen den Fußball-Zwerg Trinidad und Tobago ins Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft gequält. Peter Crouch (83.) und Steven Gerrard (90.+1) sorgten mit ihren Toren erst spät für den 2:0 (0:0)-Sieg am Donnerstag in Nürnberg. Vor 41.000 Zuschauern im ausverkauften Franken-Stadion präsentierten sich die Engländer allerdings zu keiner Zeit in WM-reifer Verfassung.

Nach der enttäuschenden Leistung beim 1:0 gegen Paraguay taten sich die Engländer auch gegen den krassen Außenseiter äußerst schwer. Die langen Bälle, die vor allem Beckham auf die Stürmer - den schnellen Michael Owen und den langen Peter Crouch - schlug, waren nicht genau genug. Die erste Möglichkeit ergab sich nach einem 25-Meter-Schuss von Lampard, den Torwart Shaka Hislop abprallen ließ. Doch Owen war zu überrascht, um die gute Chance zu nutzen (6.).

Effektiver waren die Angriffe über die starke linke Seite, wo Joe und Ashley Cole gut harmonierten und - anders als das hoch gelobte zentrale Mittelfeld mit Lampard und Gerrard - Akzente setzten. Nach einer Flanke von Joe Cole kam Crouch an den Ball, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Hislop (16.). Insgesamt wirkte England jedoch ideenlos und träge. Dazu gingen die Stürmer mit ihren Möglichkeiten allzu sorglos um. Die beste Gelegenheit vergab wiederum Crouch, der nach einer Beckham-Flanke viel zu überhastet abschloss (43.).

Trinidad und Tobago überzeugte erneut durch eine aufmerksame Defensivarbeit. In der Offensive allerdings hielten sich die "Soca Warriors" lange zurück. Gefährlich waren sie bei Standardsituationen, um die sich stets der 34 Jahre alte Kapitän Dwight Yorke kümmerte. Nach einem Eckball segelte Englands Torhüter Paul Robinson am Ball vorbei, doch Stern John verfehlte mit seinem Kopfball knapp das Ziel (36.). Kurz vor der Pause das gleiche Spiel: Robinson patzte, Stern John köpfte, und John Terry musste auf der Linie retten.

Pfiffe zum Abschied in die Pause
Die rund 25.000 Fans der Engländer verabschiedeten ihr Team mit Pfiffen und "Rooney"-Sprechchören in die Pause. Sven-Göran Eriksson hatte den Hoffnungsträger schon nach einer knappen halben Stunde zum ersten Mal zum Aufwärmen geschickt. Nachdem Owen mit einem Kopfball nur um die Zentimeter die Führung verpasste (56.), war es dann so weit: 47 Tage nach seinem Fußbruch betrat Hoffnungsträger Rooney den WM-Rasen (58.); er ersetzte den enttäuschenden Owen.

Zitterpartie bis kurz vor Abpfiff
Tatsächlich wurde das Spiel der Engländer etwas lebendiger, auch weil der zugleich eingewechselte Aaron Lennon auf der rechten Seite für Schwung sorgte. Doch an der katastrophalen Chancenauswertung änderte sich nichts. Selbst der erfahrene Lampard scheiterte völlig frei vor Hislop (77.). Die Engländer mussten lange zittern, ehe der zuvor äußerst unglückliche Crouch doch noch per Kopf traf. Mit dem zweiten Treffer durch Gerrard fiel der Sieg gegen die wacker kämpfenden Underdogs allerdings etwas zu hoch aus.

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(Bild: KMM)



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