Klar, es ist ein Kombi, aber darauf kommt es nicht an. Vielmehr ist der kombiartige Innenraum ein Nebenprodukt der schlüssigen Form, die insgesamt stimmiger ist als beim normalen CLA, dessen Proportionen ein wenig unter den geringen Außenmaßen leiden - obwohl die Länge bei beiden mit 4,63 m identisch ist. Wie bitte? Ja, das ist länger als ein 3er-BMW. Interessanterweise wirkt der CLA SB aber kürzer. Vielleicht liegt das an den vielen gegeneinander laufenden Sicken und Kanten. Am Rande bemerkt: Mit Abstand am schönsten ist die Grafik der LED-Heckleuchten (im Dunkeln).
Wenn wir schon einen Kombi haben, nutzen wir ihn auch, auch wenn das Einladen nicht so easy vonstattengeht, wie wenn die Form der Funktion folgen müsste (ungeschützte Stoßfängeroberkante, weit hereingezogene Heckleuchten). Faktisch kann man sich nicht beschweren, 495 bis 1.354 Liter sind eine Menge. Und bei steiler gestellter Rücksitzlehne sind es sogar 595 Liter. Trotzdem kann man hinten noch sitzen (übrigens mit 4 cm mehr Kopffreiheit als im CLA Coupé). Sehr zu empfehlen sind die längs laufenden gummierten Aluleisten.
Es soll noch immer Kinder geben, die als erstes Wort nicht Mama oder iPad, sondern Auto gesagt haben. Wer diese Art Nachwuchs zu Hause hat, ist bei diesem Auto mit genau diesem Motor richtig: Der CLA 45 AMG hat den stärksten Serien-Vierzylinder der Welt. 380 PS sind es neuerdings, weil Mercedes gerade noch was draufgeschlagen hat, der Testwagen hat noch völlig ausreichende 360 PS und 450 Nm. Das hört man ihm auch an, wenn auch nicht so brachial wie dem A 45 AMG, über den ich bereits berichtet habe (Mercedes A 45 AMG: Bedenke, dass es böse ist...).
Aus dem Kindersitz wird ein fröhliches Jauchzen erklingen, wenn Papi Gas gibt, den 1,5-Tonner in 4,7 Sekunden von null auf 100 beschleunigt und der Auspuff akustisch ein bisschen Feuerwerk spielt. Das macht er vor allem, wenn man das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf Sport oder manuell stellt. Sogar ein bisschen Achterbahn-Feeling geht sich mit dem serienmäßigen Sportfahrwerk aus, das den Shooting Brake richtig gut liegen und entsprechend flink durch die Kurven schießen lässt. Angetrieben werden serienmäßig alle viere, wodurch der kleine Benz erst recht wie auf Schienen läuft.
Zur Sicherheit kann der CLA Shooting Brake serienmäßig selbsttätig bremsen, um einen Auffahrunfall zu verhindern (Collision Prevention Assist Plus); wenn Papi müde wird, warnt er.
65.480 Euro kostet der AMG-Spaß im Shooting Brake mindestens, aber angesichts des Testwagenpreises von knapp 100.000 Euro merkt man schon, dass da viel Luft nach oben ist. In dem Fall reichen die Extras vom Spurpaket mit Lenkrad-Vibrator über den Radartempomaten und das sehr empfehlenswerte Panorama-Glasschiebedach bis hin zu Keyless Go, Top-Sound und Klimaautomatik. Den Großteil der Extras würde ich persönlich wohl auch mitbestellen, Carbon-Zierteile braucht es eher nicht. Rückfahrkamera ist sowieso ein Muss, ungeschickte Parker bestellen besser gleich den Einpark-Roboter mit, denn der Mercedes CLA Shooting Brake ist etwas zum Anschauen, weniger etwas zu Rausschauen.
Warum?
Warum nicht?
Oder vielleicht …
… doch einen "normalen" Motor für den CLA bestellen? Benziner gibt's noch mit 122, 156 oder 211 PS, Diesel mit 136 oder 177 PS.
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